Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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08.05.2022

Das Schwarze Auge, 5. Edition, Online-Spielabend vom 20.04.2022 „Jenseits der Sterne“ Teil 14 „Kampf um den roten Stern“

2022-04-20a.jpgSpielbericht Uhdenberg-Runde 20.April 2022 von  Christian B.

Jenseits der Sterne:  Brief von Connar Fuxfell an seine Schwester Kajani:

Meine geliebte Schwester, 

ich sitze hier auf einem Schlachtfeld unweit von Uhdenberg, um mich herum Tote und Verwundete. Und ich sitze hier, auf einem Felsblock, mit Papier auf meinen Knien und einer Feder in der Hand. Ich muss Dir diesen Brief jetzt schreiben. Wer weiß, wann ich ansonsten dazu komme. Ob ich überhaupt noch dazu komme. 

Ich hatte Dir berichtete, dass wir zurück aus der Feenwelt sind, wieder in Uhdenberg, voller Trauer um unseren Freund und Kameraden Bartofix. Ich habe meine Gefährten im „Ifirns Feuer“ unterbringen können. Wir feierten dort, auch mein alter Freund Lork gesellte sich zu uns, es schien ein beschwingter, frohsinniger Abend zu werden. Bis das Chaos über Uhdenberg hereinbrach. 

Es fing an, dass die Becher unmerklich auf den Tischen wackelten, Leute ins Wanken gerieten. Ein immer heller werden rötlicher Schein durchbrach das Dunkel der Nacht am Himmel. Wir rannten heraus auf die Straße. Ein … rotglühender Feuerball raste auf Uhdenberg zu, Mein Leben, zog in diesem Moment wie in einer Verlangsamung an mir vorbei, Kajani, Ich dachte in diesem Moment, wir würden uns nie wiedersehen. Doch der Himmelsbote verfehlte Uhdenberg, schoss so knapp über unseren Köpfen vorbei, dass ich meinte, ich könne ihn fast berühren. Doch die Nähe seiner Flugbahn reichte aus, um Uhdenberg ins Wanken zu bringen, ja noch mehr. 

Um uns herum stürzten Häuser ein, man konnte sehen, dass die Uhdenberger Legion oben auf dem Hügel einen Turm verlor. Überall Schreie von Verletzten und von Kindern, die ihre Eltern suchten. Wir halfen so gut wie wir konnten, und ich vergewisserte mich direkt, ob es allen Fuxfells gut ging – und bei den Göttern, niemand war zu Schaden gekommen. 

Schnell entbrannte in Uhdenberg nach dem Schock die Mentalität, für die die Stadt der Fünf Völker bekannt ist: Trupps wurden gebildet, Befehle gebrüllt. Wir wurden von einer Ingerimm-Geweihten gebeten, den Stein für den Tempel zu bergen. Es sei ein riesiger Gwen Petryl, der im Gegensatz zu anderen seiner Art rötlich leuchtete. Ein Stein der Götter, aber auch Ingerimm hat mit ihnen etwas zu tun, wie uns die Geweihte berichtete. 

Wir verloren keine Zeit und machten uns auf den Weg zur Absturzstelle, die wir nach einigen Hindernissen erreichten. Dort machten wir eine grauenhafte Entdeckung: Einer der Trupps, der aus Uhdenberg vor uns losgezogen war, lag tot im Staub. In ihnen steckte jeweils ein schwarzgefiederter elfischer Pfeil. 

Du hast bei Eurem Abenteuer, bei dem wir Bartofix verloren, meinen Freund Gänseholdt Weichdaunen kennen gelernt. Er ist ein Travia-Geweihter, wie ich ihn noch nie gesehen habe -obwohl er selbst auch aus Uhdenberg stammt. Mit ihm und Travian, dem Gänseritter, als auch mit unserem Diener des Kor, Kangrosch Roteiche, war ich ja auf einer ganz besonderen Mission, bevor wir uns Tal der Si’anna aufbrachen. Dort stellte sich heraus, dass Travians Ahnin die Vorfahrin von Kangrosch einst um ihr Erbe und ihre Bestimmung betrog. Ein finsterer Elf half ihr und Gänseholdts Ahnen dabei, sie zu töten. Und als wir die Toten fanden, flüsterte Gänseholdt uns zu: „Der Elf damals … ich fand heraus, dass sein Name Milariel Schattenkind ist. Und dass er immer noch lebt.“

2022-04-20b.jpgKurz darauf brachen die Niederhöllen um uns herum aus: Die Ingerimm-Geweihte aus Uhdenberg hatte uns mit einigen Schergen dort aufgelauert – sie waren Diener des verfluchten Namenlosen! Der Kampf wogte hin und her. Ich konnte mit meinem Einhornbogen erste Erfolge erzielen, bis ich dann in den Nahkampf gezwungen wurde. Gänseholdt, ich und einige andere wurden von der Gruppe im Kampf getrennt. Es war dort sehr hügelig, und alsbald konnte ich einen dieser Anhöhen ersteigen. Ich sah, wie diese verdammte Dienerin des Rattenkindes mit einer Art Ritual versuchte, den riesigen Gwen Petryl zum Erlöschen zu bringen!  In dem Moment wurde ich wieder angegriffen und verteidigte mich gegen die Brut des Namenlosen in einem Kampf um Leben und Tod. Und wir siegten, Kajani, wir konnten die Feinde besiegen!

Doch zu welchem Preis? Unser neuer Gefährte Carloron, der sich als Schüler des Bartofix herausstellte und die Flöte des Barden hütet, schwebt zwischen Leben und Tod. Wie auch unser Magus Hagen (du musst ihn unbedingt kennenlernen, er wird dir gefallen) wurde Carloron von einem Elfen mit einem Pfeil getroffen, wie mir meine Gefährten berichteten. Der Elf konnte fliehen, nachdem er die Namenlose noch verhöhnt hatte, sie hätte es verdient zu sterben – schließlich hätte sie den Befehl der Großmeisterin nicht erfüllt. 

Nun sitzen wir hier in der Nacht, die um uns herum hell erleuchtet ist durch diesen wundervollen Stein.  Und Du wirst es kaum glauben – zwei Mäuse-Biestinger haben uns in Hagens Hosentaschen aus dem Feenreich bis hierhin begleitet!

Jetzt schreibe ich Dir diese Zeilen, geliebte Schwester, und weiß nicht mehr, was um mich herum geschieht, Noch im letzten Monat war ich nur ein Kopfgeldjäger aus Uhdenberg, und heute bin ich der Bote eines Einhorns und ein Erbe von Wölfen, Und die Sterne beginnen vom Himmel zu fallen. Das klingt alles sehr danach, was Du mir von Dir und Deinen Erlebnissen berichtet hast … Was um der Götter Willen geschieht um uns alle herum? Gib auf dich acht, Schwesterherz. Ich bete zu den Göttern, dass es dir gut geht. Bitte antworte mir so schnell du kannst.  Bei den Sternen, ich hoffe, dass wir bald wieder vereint sein werden. 

Für immer an Deiner Seite, 

Sokautschi 

(c) 2022 Christian B.

Dirk Otto - 18:24:03 @ DSA