17.05.2022
USA 1924: Nach 20 Jahren fanden sich zu einem Treffen ehemaliger Klassenkameraden nur noch drei alte Freunde ein: Daniel „Danny“ Holmann, ein Antiquitätenhändler aus New York City; Charles Emmerston Winchester III., ein Chirurg und John C. Field, ein Streifenpolizist aus New York City. Gemeinsam saßen die drei Freunde im Diner „Tanners End“ in Boston, wo sie zusammen mit ihrem Freund Howard Fitzgerald zur Schule gegangen waren. Howard war an diesem Jahrestag allerdings nicht erschienen, so amüsierten sie sich zu dritt, als ein Postbote plötzlich ein Brief an Daniel Holmann ablieferte.
Der Brief kam von Alberta Fitzgerald, Howards Mutter. Darin beschrieb Alberta, dass ihr Sohn Howard sich schon seit Wochen nicht mehr bei ihr gemeldet hatte und befürchtete, dass ihm etwas zugestoßen war. Die drei Freunde sahen sich in der Pflicht, Howard zu suchen. Im Brief war die Rede von Stantonville in Vermont, wohin der Entomologe (Insektenkundler) Howard hinfahren wollte. Die Freunde wollten dort hinfahren, um ihren Howard zu suchen. John glaubte nach Norden, in Richtung Kanada fahren zu müssen.
Zuvor gab John seinen Freunden jeweils einen geladenen ausrangierten Polizeirevolver und 10 Schuss zusätzliche Munition mit. Dann fuhren sie mit Johns Auto zu einer Tankstelle, um aufzutanken und um Proviant zu kaufen. Dort besah der schreckhafte Charles seinen Revolver im Auto. Es löste sich ein Schuss. Der Tankwart war alarmiert und wollte die Polizei rufen. John versuchte den Tankwart zu beruhigen und zeigte dem Tankwart seine Polizeimarke. Doch der Tankwart wollte lieber die hiesige Polizei anrufen. Erst eine Bestechung von Charles mit einem hochdotierten Dollarschein, veranlasste den Tankwart, nicht die Polizei zu rufen.
Nach der Betankung, den Einkäufen und den hunderten Entschuldigungen von Charles, fuhren die drei Freunde nach Norden. Doch weit kamen sie nicht. Als es dämmerte, versuchte John die Scheinwerfer anzuschalten. Doch sie funktionierten nicht. An einer T-Kreuzung blieben sie stehen. John versuchte ein Auto aufzuhalten, doch der Fahrer wollte John lieber umfahren, als anzuhalten. Als die drei Freunde in der Ferne Lichter sahen, nahmen sie ihre Sachen und gingen darauf zu.
Die Lichter gehörten zum Glück zum schäbigen „Worchester-Motel“. Der Weg dorthin über einen matschigen Feldweg ohne Taschenlampen, war schwierig und schmutzig. Dort stiegen die drei Freunde für die Nacht ab. Nach einer Dusche und einem Essen verbrachten die drei Freunde die Nacht in ihren Zimmern. Am Morgen erfuhren die drei Freunde, dass sie sich total verfahren hatten und kaum von Boston weggekommen waren.
Mit einer Karte fuhren die drei Freunde nach Boston, um eine bekannte Autoreparaturwerkstatt aufzusuchen, in der Nähe von Howard Fitzgeralds Mutter, Alberta´s Wohnung. Diesmal hatten sie auch Taschenlampen gekauft, denn so ein Abenteuer muss gut vorbereitet sein. Vor allem, wenn man schon mittendrin steckte. Bei Schokomilch und Donuts ließen die drei Freunde es sich gut bei Mrs. Fitzgerald aushalten. Die alte Dame freute sich so sehr die drei Jungs wieder zu sehen. Sie machte sich auch Sorgen um ihren Sohn Howard. So beantwortete Alberta alle ihre Fragen.
Howard kam von einer Tagung in Berlington und war danach wieder auf dem Weg nach Stantonville. Dort hatte Howard seine Mutter zuletzt vom Hotel „Horrorwitz“ angerufen und sie hatte seit dem nichts mehr gehört. Das war nun fast drei Wochen her. Alberta hatte danach mit dem Sheriff Buckett von Stantonville telefoniert. Der hatte ihr am Telefon versichert, dass Howard ganz gewöhnlich abgereist war. Wohin, konnte er nicht sagen. Alberta erzählte, dass Howard ein Automobil besaß. Ein Chevrolet, welches dem „Institut für Entomologie“ in Boston, gehörte. Sein Chef Smith hatte Howard eines für die Tagung geliehen. Zuletzt gab Alberta den drei Freunden eine Fotografie von Howard mit.
Die drei Freunde beschlossen, das Institut in Boston aufzusuchen, während Johns Auto noch repariert wurde. Im Institut lernten die drei Freunde Howards Kolleginnen Diane Miller und Melorie Smith kennen. Als John seine Polizeimarke zeigte und Danny seinen Charme zur Geltung brachte, erlaubte Melorie den drei Freunden, Howards Büro zu durchsuchen. Im unaufgeräumten Büro von Howard fand Danny die Zeichnung eines merkwürdigen Insekts. Die Größenangaben verschlugen ihm fast den Atem, denn anstatt Millimeterangaben waren sie in Inches bezeichnet und damit war das Insekt gute dreißig Zentimeter groß. Auch die Ausprägung der Kieferelemente des Insekts, welches auf der Zeichnung mit „Alberus Gigantus“ bezeichnet wurde, fand der Antiquitätenhändler faszinierend.
Die drei Freunde wühlten auf und unter dem Schreibtisch ihres Klassenkameraden. Sie fanden das „Pamphlet über Artenschutz“, welches Howard geschrieben und womöglich bei der Tagung vorgetragen hatte. Da fand Charles ein Handtuch, welches er wegzog. Darunter kam Albertas Käseglocke zum Vorschein. Unter der Käseglocke befand sich ein halbwegs zermatschtes riesiges Exemplar eines Albertus Gigantus. Charles wollte es unbedingt untersuchen. Doch Melorie und Diane sahen auch dieses Insekt und beanspruchten es für sich. Selbst als John mit dem Staatsanwalt drohte, ließen die Damen nicht davon ab, das Insekt zu behalten. Keine Einwände halfen. Nur Danny behielt die Zeichnung in seiner Tasche.
Halbwegs enttäuscht begaben sich die drei Freunde in die Autowerkstatt und fuhren dann, mit Hilfe einer Highway-Karte nach Stantonville. Die Route war richtig bergig und voller Wald. Zuvor hatten sich die drei Freunde noch ein Zelt gekauft. Am Abend kamen sie dort an und sie suchten gemeinsam das Horrorwitz-Hotel auf. Es war viel schäbiger als das Worchester-Motel und lag direkt am Wald. Sie holten ihre Sachen aus dem Auto. John schloss das Auto ab und sie begaben sich zur Rezeption. Dort angekommen, hörten sie eine Schimpftirade zwischen einem Mann und einer Frau. Sie konnten Schläge vernehmen. John klingelte. Dann erschien der Besitzer des Hotels, Hugh Horrorwitz.
John machte Hugh auf den Streit mit der Frau aufmerksam, doch das interessierte Hugh nicht. Die drei Freunde verlangten zwei Zimmer Dann trug John sich als erstes in dem Gästebuch ein. Hugh wollte seinen neuen Gästen die Zimmer 7+8 geben. John sah, dass Howard bereits zweimal in diesem Hotel genächtigt hatte. Vor 19 Tagen war Howard eingezogen und vor 18 Tagen war er wieder ausgezogen. Dann war Howard vor 12 Tagen hier und vor 7 Tagen erneut ausgezogen. Beide Male hatte Howard das Zimmer 3. John reagierte sofort und verlangte ebenfalls das Zimmer 3, weil es seine Glückszahl war, behauptete er. So bekamen sie die Zimmer 3+4. Zum Abendessen gingen sie zu Mortens Diner. Auf dem Rückweg zu ihrem Bungalow, der besonders dicht am Wald lag, mussten sie in der Dunkelheit durch dichtes dornenrankiges Gebüsch, entlang eines schlanken Pfades gehen. Sie machten ihre Taschenlampen an. Da hörten sie seltsame unangenehme Geräusche.
Sie erreichten ihren Bungalow mit den Zimmern 3+4 und waren entsetzt, als sie ihre Zimmer begutachteten. Beide Zimmer waren heruntergekommen und vor allem ungepflegt. Die Wände in Zimmer 3 bestanden nur aus Holzbrettern. Dort entdeckten sie auch einen großen Blutfleck, der wohl aus der Zeit stammte, als Howard hier wohnte. Auf der Rückseite einer großformatigen Bibel klebte ein riesiges plattgedrücktes Insekt, welches größer war, als die Bibel selbst. Dann schlug irgendwas gegen das Fenster. Mehrmals. John machte das Licht in Nr. 3 aus. Als die drei Freunde raussahen, erblickten sie einen fliegenden Schatten, der kurz das fahle Mondlicht verdunkelte.
Die drei Freunde gerieten in Panik, als Charles etwas im Dunkeln an seinen Füßen spürte. Als John wieder das Licht anmachte, sahen sie, wie zwei Aal große Silberfische sich von Charles lösten und in die Ecken flüchten wollten. Sofort schoss Charles mit seinem Revolver auf eines der Wesen und traf es sogar. Die drei Freunde stritten darum, nicht in diesem oder irgendein anderen Zimmer zu nächtigen. Charles meinte, zelten wäre besser. John dachte laut darüber nach, im Auto zu nächtigen. Nun schlug wieder irgendwas gegen das Fenster. John machte das Licht wieder aus und die drei Freunde zogen die Vorhänge zu und stellten den Schrank vor das Fenster. Charles nahm eine Probe von den Silberfischchen/Tausendfüßler. In der Ferne, durch das Fenster, konnte Danny sehen. Er war der Meinung, dass es sich vielleicht, um Glühwürmchen handeln musste.
Schließlich beruhigten sie sich, als das klopfen aufhörte, abgelöst von einem tiefen Brummen. John schlug vor, Wachen einzuteilen. Zwei sollten auf den Zeltmatten auf dem Bett schlafen, während einer Wache hielt. Sie wechselten sich ab und am Morgen bei Licht, sahen sie, dass ein riesiges Insekt gegen die Scheibe geschlagen war. Sie fanden draußen die Überreste eines riesigen Nachtfalters. Charles nahm auch von dem Nachtfalter eine Probe. Übermüdet konfrontierten sie Hugh mit den Vorkommnissen in der Nacht. Ausserdem zeigten sie Howards Fotografie, welche sie von Alberta mitbekommen hatten und fragten nach ihrem Schulfreund.
Hugh allerdings bestätigte den drei Freunden nur, was sie schon wussten. Eine Entschuldigung oder gar Entschädigung für das Zimmer bekamen sie nicht, sie wollten ja unbedingt die Nummer 3.
[An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend, in Teil 2 geht es weiter.]
Danke bisher an
Die Spielleiterin Linda,
Christan W. als Charles
Ingo als Danny
Dirk Otto als John.
© 2022 Dirk Otto
Dirk Otto - 18:15:59 @ Cthulhu