27.06.2021
“…Bei Gold, da hört die dickste Freundschaft auf…” Der Schatz der Sierra Madre (The Treasure of the Sierra Madre, USA 1948) von John Huston.
Fred C. Dobbs (Humphrey Bogart) ist ein abgebrannter US-Amerikaner, der sich im Jahr 1925 in Tampico / Mexico aufhält. Nachdem er drei mal denselben Amerikaner angebettelt hat, nimmt Fred mit dem amerikanischen Herumtreiber Bob Curtin (Tim Holt), einen Job im Hafen an. Doch beide und die anderen Arbeiter werden nach ein paar Wochen Arbeit, um ihren Lohn vom Bauunternehmer Pat McCormick (Barton MacLane) geprellt. In einer billigen Unterkunft hören beide von Howard (Walter Huston) eine Geschichte von einem Goldschatz in den Bergen. Dann treffen Fred und Bob zufällig auf McCormick. Nach einer Prügelei nehmen beide McCormick den ausstehenden Lohn ab. Mit diesem Geld und den Anteil an einem Lotteriegewinn legen beide ihre Barschaft zusammen und investieren in eine Expedition, die von Howard angeführt wird. Zu dritt können sie mit Soldaten einen Angriff von Banditen auf ihren Eisenbahn-Zug vereiteln. Der Anführer der Banditen wird von den Einheimischen “Goldhut” (Alfonso Bedoya) genannt. Die drei Goldsucher begeben sich dann mit “Buros” in die Berge. Der Aufstieg ist anstrengend und kräftezehrend. Howard vermutet das Gold an einer bestimten Stelle. Als sie diese Stelle erreichen, finden sie tatsächlich Gold und richten eine Mine ein. Die Ausbeute ist groß. Entgegen dem Rat von Howard wollen Fred und Bob den Fund jetzt schon aufteilen. Sie überstimmen Howard und jeder ist von nun an für seinen eigenen Anteil verantwortlich. Bei einem Stolleneinbruch rettet Bob den verschütteten Fred. Trotzdem geraten beide in Streit wegen ihrem Anteil, wer die meiste Arbeit macht. In der Nacht verstecken sie voreinander ihr erschürftes Gold. Als Bob im Dorf Proviant kauft, trifft er auf den Texaner James Cody (Bruce Bennett). Cody folgt Bob bis zum Lager der drei Goldsucher; er will auch nach Gold suchen oder ein Anteil von ihrem Fund haben. Gerade als die drei Goldsucher sich einig sind, Cody zu töten, tauchen Banditen unter der Führung vom “Goldhut” bei der Mine auf…
Meine Beschreibung des Filminhalts endete gerade mal in der Hälfte des Films. Das war wieder ein Film aus der Liste meines Bekannten. Ich hatte den Film zuvor noch nie gesehen. Die Inszinierung und die Darsteller waren alle großartig. Richtig klasse fand ich, wie glaubwürdig sie sich körperlich und geistig gehen ließen und sich gegenseitig wegen dem Gold, an die Gurgel gingen. Besonders gut fand ich Humphrey Bogart, dessen Charakter sehr oft Selbstgespräche führte. Auch die Kinderdarsteller, die am Anfang und am Ende auftauchten, fand ich gut. Der Schauspieler Walter Huston war der Vater von John Huston. John Huston selbst trat als betuchter Amerikaner auf, der von Bogart angebettelt wurde. Die Story stammte von B. Traven, der 1927 den gleichnamigen Roman schrieb. Das Drehbuch für diesen Film schrieb John Huston persönlich. Ungewöhnlich war, dass Bogarts Charakter zum Ende des Films romangerecht starb, was das Filmerlebnis aber nicht milderte. Die sehr guten Bilder stammten von Ted McCord (Einsatz im Nordatlantik, 1943). Die meisten Außenaufnahmen wurden damals tatsächlich in Mexico gedreht. Auch großartig fand ich die prägende Titel- und Filmmusik von Max Steiner. Die 121 Minuten Laufzeit hielt ich genau richtig und waren sehr unterhaltsam. Der Bonus dieser DVD enthält eine Besprechung des Films mit namenhaften Hollywood-Experten, den ich auch sehr gut fand. (4,5 von 5 Punkte).
Der Schatz der Sierra Madre (The Treasure of the Sierra Madre, USA 1948) von John Huston.
Dirk Otto - 17:20:35 @ Film