Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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03.07.2021

“Mulholland Drive – Straße der Finsternis” (Mulholland Drive, USA F 2001) von David Lynch

„…Jemand steckt in Schwierigkeiten, etwas Schlimmes ist passiert…“ Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Drive, USA F 2001) von David Lynch (Der Elefantenmensch 1980)

Auf der nächtlichen Fahrt mit einer Limousine in Los Angeles durch den Mulholland Drive, soll eine junge brünette Frau (Laura Harring) ermordet werden. Sie entgeht derTötung durch einen Verkehrsunfall mit leichtsinnigen Jugendlichen. Ihr gelingt es, am Morgen darauf, in der Stadt Zuflucht in einer gerade geräumten Wohnung zu finden. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich ein Psychater und sein Patient in einem Diner. Kurz darauf bekommt der Patient ausserhalb des Diners einen schreckhaften Ohnmachtsanfall wegen einer “schmutzigen Gestalt hinter dem Diner” (Bonnie Aarons). Außerdem kommt gerade Betty Elms (Naomi Watts) in die Stadt. Betty bezieht die leerstehende Wohnung ihrer Tante, in der die brünette Frau sich versteckt. Beide begegnen sich. Sie sind sich freundlich gegenüber gesonnen und die brünette Frau gibt sich Betty gegenüber als Rita aus. Zu diesem Zeitpunkt soll der Regisseur Adam Kesher (Justin Theroux) von der Mafia genötigt werden, eine “Camilla Rhodes” (Melissa George) für seinen Film “The Sylvia North Story” zu casten. Doch Adam geht nicht auf den Deal ein. Inzwischen gibt Rita gegennüber Betty zu, einen Unfall auf dem Mulholland Drive gehabt zu haben. Ansonsten kann sich Rita an nichts erinnern. In Ritas Tasche finden sie eine große Menge Bargeld und “seltsamen blauen Dreikant-Schlüssel”. Zwischendurch bringt ein junger Mann seinen Partner in einem Büro um und versucht daraus einen Selbstmord zu konstruieren. Durch einen Querschläger wird aber eine dicke Frau in dem Nachbarzimmer verletzt. Um diesen Schuß rechtzufertigen, versucht der junge Mann die dicke Frau umzubringen und in das Büro seines Partners zu schaffen. Eine männliche Reinigungskraft beobachtet dies, also muss der junge Mann auch diesen Zeugen umbringen, was ihm gelingt. Als Adam nach Hause kommt, sieht er seine Frau Lorraine Kesher (Lori Heuring) im Bett mit einem anderen Mann (Billy Ray Cyrus)…

An dieser Stelle musste ich erstmals die Wikipedia benutzen, um herauszufinden, wie die Charaktere hießen und von wem sie gespielt wurden. Dabei stellte ich fest, dass die Handlung in der Wikipedia von der, auf meiner DVD, stark abwich. Das war wieder ein Film auf der Liste meines Bekannten, den ich noch nie zuvor gesehen hatt. Ich hatte sehr viel gutes und genau so viel schlechtes über “Mulholland Drive” gehört und gelesen. Vor allem, dass die Story sehr interpretierungsfähig war. Davon wollte ich mich nun selbst überzeugen. Ich notierte mir die Namen und schaute mir den Film jetzt noch einmal von Anfang an und versuchte auf Kleinigkeitten zu achten. Doch mir muss so ziemlich alles entgangen zu sein. Die Szene im Diner; genau so der Mord des jungen Mannes ergaben erst in den letzten 10 Minuten (irgend) einen Sinn. Auch ohne des ganzen “Hokuspokus” (vor allem im “Silentio”) hätte man sich auf die beiden weiblichen Hauptcharaktere konzentrieren können und man hätte eine gute Detektivgeschichte von knapp 90 Minuten inszinieren können. Ab der Stelle mit dem “Silentio” hatte ich den Eindruck, dass der Film jetzt in der Vergangenheit, vor dem Unfall spielte, da Betty nun Diane hieß und Rita hieß nun Camilla Rhodes. Im Making of des Films machte David Lynch Andeutungen, dass die Filmszenen nach dem “Silentio”, in einer anderen Welt spielten. Wohl in der Welt von Betty. Vor dem “Silentio” wurde die Welt von Rita beleuchtet. Das kann aber auch nicht stimmen, denn das Casting von Betty fand vor dem “Silentio” statt. Ich bin da raus… 🤐

Für einen Film, der Anfang der 2000er gedreht wurde, wirkte er sehr oberflächlich. Das hätte man deutlich desser machen können. Daher ein dickes Minus an Regisseur und Drehbuchautor David Lynch. Auch die Kameraführung von Peter Deming (Scream 2, 1997) und den Schnitt von Mary Sweeney (Das Geheimnis von Twin Peaks, 1990) fand ich höchstens gut. Die Musik von Angelo Badalamenti (Nightmare III – Freddy Krueger lebt, 1987) war zum Ende gut und fiel sonst fast nicht ins Gewicht. Die erste Hälfte der 141 Minuten Spielzeit fand ich gut. Ich hoffte in der zweiten Hälfte, immer noch auf ein Film, wo die beiden Frauen heraus finden wollten, wer Rita wirklich war und was ihr passiert war. Danach wurde es ein seltsames Mystery-Drama mit viel Sex und Dingen die leider nicht zuende erzählt wurden, was mich am meisten störte. (2 von 5 Punkte)

Mulholland Drive – Straße der Finsternis (Mulholland Drive, USA F 2001) von David LynchMulholland.jpg

Dirk Otto - 22:40:23 @ Film