Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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22.01.2022

Das Schwarze Auge, 5. Edition, „Der dunkle Mhanadi“ Teil 09 „Der Einbruch“ Online-Spielabend vom 12.01.2022

Omars Haus - Kopie.jpgDere, Aventurien, Mhanadistan, Stadt Khunchom, Omars Villa, 5.Boron 1038BF abendliche Phexenstunde:
Nur noch wenige Stunden bis zur Hinrichtung der verurteilten Gaukler und Zahori: Abdul und Radik Espadin

Die sechs Helden befanden sich auf dem Gelände ihres Widersachers, dem zwielichtigen Geschäftsmann Omar und Besitzer des Kasinoschiffs „Der glückliche Omar“. Sie wussten vom Botenmädchen Suliban, dass Omar zu diesem Zeitpunkt nicht in seinem Zuhause war. Gleichzeitig wussten die Abenteurer, dass die mutmaßlichen Mörder vom Schreiber Mossaf Aldin, die flüchtigen Niall & Jaak sich zu dieser Stunde sich auf dem Schiff „Derestolz“ befanden, welches in den frühen Morgenstunden in See stechen sollte. Verhaften konnten die Helden die beiden Mörder nicht, denn es gab keine Beweise gegen sie. Doch hofften die Helden, im Hause von Omar, der wohl den damaligen Einbruch und Diebstahl in das Kontor des Thorwalers Rotbrecher und Mord an den Schreiber Mossaf in Auftrag gab, Beweise zu finden. Die Untersuchungen in Omars Lagerhäusern, in dem die Helden die gestohlene Ware zu finden hofften, war ergebnislos. Es blieb nur noch die Möglichkeit, im Hause Omars die notwendigen Beweise zu finden. Doch das war gut bewacht.

Phex sei Dank war das Gelände der Villa recht groß und großzügig mit Bäumen, Hecken und Sträuchern bepflanzt. So konnten die Helden beobachten, dass gut ein halbes Dutzend bewaffneter Moha-Wachen ihre gewohnten Runden liefen. Genau das diente den Helden. Nach einer kurzen Absprache gelang es ihnen, eine Lücke zur Rückseite der Villa auszumachen und schlichen sich zwischen zwei Wachphasen hindurch, indem sie das benachbarte leicht erhöhte Gelände ausnutzten. Auf der Rückseite sahen die Helden den Eingang zu einem Wintergarten der Villa, der wohl zum Musizieren genutzt wurde. Durch die Fenster sahen sie einen beleuchteten Bereich mit Harfe, Melodium und Laute. An der nordwestlichen Ecke der Villa gab es einen Einstieg in den Kellerbereich des Hauses. Die Helden berieten sich, was sie eigentlich im Hause zu finden erhofften. Denn nur wenige von ihnen konnten lesen.

2022-01-12a.jpgIhnen kam der Gedanke, dass die auffällige Arbeitsmappe aus rotem Leder von Mossaf verschwunden war. Dessen Schwester Serafina, hatte den Helden davon berichtet. Thore Rotbrecher persönlich hatte diese Mappe mit den Initialen des Geschäftshauses dem Schreiber geschenkt. Wenn also die Mappe nicht längst verbrannt war, so glaubten die Helden, könnte Omar diese Mappe mit wichtigen Notizen besitzen und irgendwo versteckt haben. Im Haus wollten die Helden das Arbeitszimmer von Omar finden, wo sie die Mappe vermuteten. Doch wo war das Arbeitszimmer dieses Schurken?

Erol blieb als Unterstützung im rückwertigen Bereich des Geländes. Der Streuner wollte die Helden mit einem scharfen Pfiff warnen, falls eine oder mehrere Wachen auf die Einbrecher aufmerksam wurde. Es gelang den verbliebenen fünf Helden die Hintertür zu öffnen, ohne Geräusche zu machen. Sie betraten den Wintergarten. Inwar, der Druide missfiel der Gedanke, so in ein Haus zu gelangen, war er diese festen Räumlichkeiten nicht gewohnt. Aber auch er trat in das Gebäude. Inwar war es, der die Tür hinter sich auch leise ins Schloss fallen ließ.

2022-01-12f.jpgVom Wintergarten ging es in einem Flur, der mehrere Türen besaß. Am südlichen Ende des Flurs ging es zum vorderen Eingangsbereich. Zwei mit Stoff bespannte Treppen führten in das obere Geschoss der zweistöckigen Villa. Einer der Helden öffnete eine Tür im Flur und betrat den Raum. Er ging hindurch und landete in einer kleinen Bibliothek. Als Inwar hineinspähte erkannte er jeweils eine offene Wanne zur rechten und zur linken des Raumes und sah auch die Bücher im hinteren Teil, jedoch dachte der Druide eher an offene Sarkophage als an Badebehälter und schüttelte den Kopf. Im gegenüber liegenden Raum befand sich tatsächlich eine große Bibliothek mit Sitzmöglichkeiten zum studieren der Werke. Inwar empfand Abscheu, dass so viel gesammeltes Wissen nur einem einzigen Mann zugänglich gemacht wurde und nicht der Allgemeinheit.

2022-01-12e.jpgDen Eingangsbereich mussten die Helden vorsichtig betreten, denn durch die großen Glasfenster konnten die außen patrouillierenden Moha-Wachen hinein blicken und womöglich die Helden sehen, wie sie durch das riesige Haus schlichen. Neben der linken Treppe erkannten sie eine riesige hölzerne Kugel auf einem Gestell, auf der Ländereien und Orte Aventuriens und ferne Kontinente aufgemalt waren. Es war wohl Archimedes Güldenglanz, der eine Tür im Eingangsbereich öffnete und ein riesiges Zimmer mit prachtvollen bunt blinkenden Ausstellungsstücken wie Karfunkelsteine, Seeschlangenzähne und Aquarien voll mit seltenen Fischen erblickte. Entzückt, diesen gewaltigen Haufen an Reichtum auf einmal zu erblicken starrte er wie gebannt darauf, um dann enttäuscht, nichts davon mitnehmen zu können, wieder in den Eingangsbereich zu treten.

2022-01-12v.jpgDie Helden erreichten einen Speisesaal mit einem riesigen langen Tisch, an dem sich gut 30 Personen setzen könnten und die dazugehörigen Stühle. Alles war aus Steineiche. Inwar begann eine Träne aus einem Auge zu rinnen und in seinen langen Bart zu fließen. „Sumus…“ flüsterte der Druide andächtig. Weiter kam er nicht. Dann hörten die Helden im Haus ein melodischen Pfeifen. Kurz darauf schimpfte eine kräftige weibliche Stimme mit einer offensichtlich jüngeren Frau, so schien es, die bisher gepfiffen hatte. Die Helden meinten, dass eine Küchenmagd mit einer jüngeren Haushaltshilfe stritt. Die jüngere wurde Lula gerufen. Schnell flüchteten die Helden in einem Zwischenflur. Sie blieben unentdeckt. Als der Streit abklang, schlichen die Helden zurück in den Speisesaal und in die leere Küche und den gutgefüllten Vorratsraum. Sie kamen wieder zurück und stiegen über die mit Stoff bespannten Treppenstufen in das obere Stockwerk. „Was für eine Verschwendung.“ Sagte Inwar, mehr zu sich. Wie viele arme Leute man mit diesem Stoff hätte kleiden und vor Kälte und Witterung schützen können. 

Oben angekommen zitterte Inwar leicht und aus Gewohnheit setzte der Druide sich auf eine Holzbank mit Stoffbezug, begann seine Pfeife zu stopfen und steckte sie sich unangezündet in den Mund.

Auf der anderen Seite erblickten die Helden weitere Räume. So gab es einen Umkleideraum mit einem abgeschirmten Badezuber und ein Raum mit einem grünbespannten Tisch, auf dem sich viele schwere faustgroße Kugeln in verschiedenen Farben befanden. Die Kugeln waren alle von gleicher Machart und rollten perfekt auf dem grünen Filz. Zudem waren auf dem Tisch an allen vier Ecken und an den beiden langen Seiten in der Mitte, insgesamt sechs Löcher, in dem diese bunten Kugeln hinein fallen könnten. Der Tisch war perfekt ausgerichtet, so bewegten sich die Kugeln nicht, wenn man sie auf eine Stelle legte. Inwar trat zwar nicht mit in diesen Raum hinein, hörte aber seine Kameraden über ein Spiel reden, dass mit den mannshohen dünnen Holzstecken, die an der Wand hingen diese Kugeln in diese Löcher gestoßen werden mussten. Es war wohl ein Spiel für elitäre Personen. Inwars Kameraden taten es nicht, denn es verursachte zudem viel Lärm. Hörte der Druide seine Kameraden darüber sprechen.

Inzwischen hatte Mukkhadin in einem Zimmer für das Gesinde ein Tagebuch einer gewissen Lula gefunden. Rasch hatte Mukkhadin die letzten geschriebenen Zeilen gelesen, in dem es um die Magd Alberta aber auch um Omars horasische Gespielin ging und dann schnell das Tagebuch eingesteckt. Die 13 Silbertaler unter der Matratze ließ er liegen. Auch Güldenglanz hatte sich bereichert, indem er nach einem kostbaren Mantel griff und diesen anzog. Mukkhadin fand zudem noch ein Gästezimmer und eine Truhe mit der Aufschrift: Signora Mareta. Als er sie öffnet und darin Krötenlederstiefel fand, schiffte er dort vor Abscheu hinein. Archimedes fand ein Buch über die 99 Gesetze Rastullahs und wollte es einstecken, erkannte aber, dass dieser Foliant in keine seiner Taschen passte. Endlich erreichten die Helden das Arbeitszimmer von Omar. Sie durchsuchten es, fanden aber weder die Arbeitsmappe, noch etwas, was ihnen weiterhelfen konnte, denn alle Notizen waren älter als zwei Wochen.

2022-01-12w.jpgSo schlichen die Helden mit Inwar wieder zur Hintertür. Inzwischen war die Lula einmal durch das Haus in den Keller gegangen und wieder heraus gekommen. Die Helden besprachen sich, den Keller durchsuchen zu wollen. Inwar wollte protestieren. In einen Keller wollte er nun wirklich nicht gehen, doch als alle seine Kameraden durch die unverschlossene Kellertür gingen, trat auch er hinein.

Jemand hatte die Fackel aus der Halterung genommen und entzündet. Es war ein unglaublicher Anblick, der sich den Helden bot. Unzählige Fässer waren in diesem Keller aufgestellt. Auf jedem Fass stand der Inhalt: Eine Auswahl der feinsten Weine Aventuriens. Likörwein, Rosenwein, Rotwein, Schaumwein, Weißwein Sogar ein Fass Arivorer Blut entdeckten die Helden. Elfenrebe, Felsteufel, Kanzlertropfen und Trollberger. Mukkhadin erzählte, dass in Lula´s Tagebuch stand, dass Omar fast täglich den Bestand seiner zahlreichen geistigen/alkoholischen Flüssigkeiten kontrollierte. Die Helden begriffen sofort und tasteten und klopften die Fässer nach Hohlräumen ab. Auf einem Fass stand Drachenmilch (Maraskan 1030 BF) Vor dem Fass waren Fußspuren im Staub zu sehen. Es schien leer zu sein. Das war wohl ein beliebtes Tröpfchen. Das Fass ließ sich dann mit einem Dolch öffnen und gab den Zugang zu einer schmalen Tür frei.

Inwar weigerte sich, durch dieses Fass zu klettern, so hatte doch sein Ziehvater, der alte Druide Viwalko, Inwar zur Bestrafung oftmals Stundenlang und manchmal sogar einen ganzen Tag lang, in ein Fass gesperrt. Inwar hatte dadurch eine heftige Angst vor engen Räumen. Doch Inwars Gefährten waren hartnäckig und gutherzig zugleich. Sie redeten seelenheilsam solange auf den Druiden ein, bis er einknickte und mit seinen Gefährten durch das Fass und der Tür stiegen.

2022-01-12z.jpgDie Helden gelangten dann in einen geheimen Raum. Edle Möbel, die in grellen Farben bezogen und ein massiver Schreibtisch standen in diesem Raum. Ein wilder Luchs bewachte den Raum. Dieser konnte mit Peppos Feuerstrahl (der Gaukler freute sich, endlich zündeln zu dürfen) bezwungen werden. Dann durchsuchten die Helden den Raum. Auf dem massiven Schreibtisch lag die rote Lederkladde mit den Buchstaben T.R. (für Thore Rotbrecher) in goldenen Lettern. Endlich hatten die Helden einen Beweis für die Unschuld der Zahori-Gaukler gefunden. Siegessicher stiegen sie aus dem Raum und begaben sich zu ihren Gefährten Erol. Und Inwar war froh, endlich wieder an der frischen Luft zu sein.

2022-01-12z1.jpg[An dieser Stelle wurde der Spielabend beendet. Jeder Spielercharakter bekam 3 AP zur freien Verfügung und 1 extra Talent / Fertigkeitspunkt für die erfolgreich genutzte Sinnesschärfe]
Danke an den Spielleiter „Smart“ und an

Peppo Pippifax aus Trudinan / „Christian“

Tsayano Aventurio Taubentanz /  „Dirk“

Inwar der einzig Überlebende  / „Dirk Otto“

Archimedes Güldenglanz / „Florian“

Mukkhadin Vangälis / „Ulf“

© 2022 von Dirk Otto

Dirk Otto - 21:51:52 @ DSA