18.04.2022
In einer Sonderausgabe des Aventurischen Boten wurde über die Heldentaten der sechs Gefährten, die die beiden Zahori-Gaukler vor der Hinrichtung bewahrt hatten, berichtet. Der Zeitungsjunge Aldarin Zeckenstein verkaufte ihnen zwei Exemplare. Da der junge Druide Inwar nicht lesen konnte, musste ihm vorgelesen werden. Kurz zuvor bekamen die Helden den Auftrag von der Krötenhexe Zibilia, eine Hexe aufzusuchen, die Gifte herstellte, mit dem offenbar gutgestellte Bürger Khunchoms vergiftet wurden. Der Boron-Geweihte Marbon von Rabenhorst, sollte ihnen dabei weiter helfen können. Er war der Prätor des Tempel des Todes. Die Helden nahmen den Auftrag an. Tsayano zeichnete den Standort des Tempels auf seiner Karte ein.
Inwar wurde von seinen Kameraden nach dem Wappen mit der Steineiche und Keiler- oder Wildschweinkopf gefragt, welches er der Hesindegeweihten Hesindiane von Anchopal im Palast gezeigt hatte und der Druide erklärte seinen Kameraden, dass er auf der Suche nach dieser Familie sei, die das Wappen präsentierten. Dabei zeigte er seinen freien Oberkörper und die Helden konnten sehen, dass er ein Muttermal in Form eines langstieligen Kelches über seiner linken Brustwarze besaß. Er sagte, dieses war bisher sein einziger Hinweis auf seine Herkunft, bis ihm der Druide Sumaton das Wappen zeichnete, welches er bei einer Frau gleichen Alters, wie Inwar in Perricum gesehen hatte.
Es wurde noch eine Weile darüber diskutiert, denn auch Tsayano hatte Erfahrungen mit seinem Familienwappen in den letzten Tagen in Khunchom gemacht. Es ging auch noch um Gifte, ihre Herstellung, Zubereitung und Verbreitung. Die Gruppe hatte mit dem Hund Zorro auch noch einen neuen Gefährten, der sein neues Herrchen Tsayano wohl akzeptierte.
Die Helden übernachteten im Gauklerlager der Zahori-Espadins. Sie hatten einen gemeinsamen Traum, in dem sie sich in einer bunten Welt wieder fanden. Die Pflanzen faszinierten besonders Inwar sehr, dennoch erkannte er keines dieser einzigartigen schönen Pflanzen und der Ruhe, die diese Gegend ausstrahlte. Ein Bach trennte die Helden von einem riesigen bunten Pfau, der bei manchen den Eindruck gewann, eine göttliche Gestalt sei ihnen erschienen. Doch eine nahe Brücke führte über den Bach. In dieser Traumwelt überquerten die Helden die Steinbrücke, die über den Bach führte. Sie hörten eine Stimme sprechen und ihnen war, als käme die Stimmt von dem zwei Schritt großen bunten Vogel, der gerade seine Federn zu einem Fächer ausbreitete:
„Die Suchenden sind diejenigen welche die Entscheidung treffen werden! Sie müssen gemeinsam wählen. Manchmal ist der längere Weg der klügere. Manchmal ist der schnellere Weg der geschicktere. Manchmal führt jedoch die Wahl an sich, schon auf den falschen Pfad. Die Gemeinschaft wird vor eine Wahl gestellt werden, die sie ebenfalls nur gemeinsam weise bestehen können. Die Reise wird das Ziel sein und der Weg ist mit Erkenntnissen aus alter Zeit gepflastert. Die Versuchung wird groß sein, doch welcher Pfad schlussendlich ein gutes Ende verheißt, ist noch offen. Die Reisenden werden auf die Probe gestellt werden, doch wahrer Glaube lässt den rechten Weg sichtbar werden. Eure Schritte bestimmen die Vergangenheit und die Zukunft. Doch bedenkt, euer erworbenes Wissen ist gefährlich für die, welche dem falschen Glauben anheimgefallen sind und jene die Gefahr laufen, geschickten Einflüsterungen zu erliegen.“
Während sie sich dem Pfau näherten, erschien hinter ihnen ein riesiges spinnenartiges Monster. Es wirkte boshaft und gefährlich. Doch noch bevor die Helden sich verteidigen konnten, geriet manches Buschwerk in Brand. Der Pfau war davon unbeeindruckt aber das Spinnenmonster traute sich nicht mehr über die Brücke.
Die Helden erwachten schweißgebadet aus ihren gemeinsamen Traum und hörten Schreckens- und Hilferufe. Flackernde Lichter erhellten die Nacht. Der Geruch von verbrannten Holz und Stoffen stieg ihnen in die Nase. Die Helden erkannten schnell, dass es im Gauklerlager der Espadins brannte. Schnell zogen sich die Helden an und liefen nach draußen. An verschiedenen Stellen im Lager brannte es. Sofort halfen die Helden mit, die Brände an den Zelten, Verkaufsständen, Waren und Zelten zu löschen. Doch es waren zu viele Brandstellen, die gleichzeitig bedient werden mussten. Inwar sorgte sich um Sumaton, dem alten Druiden und machte sich auf die Suche nach ihm.
Inwar schnappte sich Güldenglanz, ihm bei der Suche zu helfen, was dem Phexgesellen gar nicht gefiel. Peppo wirkte den Zauber UNENTFLAMMBARKEIT bei sich und konnte dadurch für einen kurzen Zeitraum keinen Schaden durch die Flammen nehmen. Sumaton wurde schnell gefunden; es ging ihm entsprechend gut. Die Löscharbeiten konnten leider nicht verhindern, dass ein Großteil der Waren, die die Gaukler verkaufen wollten, abbrannten. Seltsam war, dass die Brände an verschiedenen Stellen wohl gleichzeitig ausgebrochen waren.
Nach den Löscharbeiten erinnerten sich vor allem Tsayano und Mukkhadin von dem Traum mit dem Pfau, der Prophezeiung und der Monsterspinne. Die Helden und auch Sumaton versuchten die Einzelheiten zusammen zu bekommen, an die sie sich noch erinnern konnten und auch Sumaton half ihnen dabei. Auch der alte Druide schien diesen Traum gehabt zu haben, denn er nannte den Pfau den Herrn der Horizonte, der den zwölfgläubigen Helden als Aves bekannt war. Einen Halb-Gott, der seine Anhänger durch die Lande Aventuriens streifen lies und nach dem der Kontinent benannt war.
Die Helden halfen bei den Aufräumarbeiten mit und bekamen zum Tagesanbruch ein karges Frühstück aus dem, was die Gaukler retten konnten. Doch die Stimmung war mies. Für die Espadins war das Gauklerfest beendet.
Die Helden machten sich auf den Weg zum Boronanger. Peppo band seinen Esel Tralala an einem nahen Baum. Tsayano ließ seinen Hund Zorro als Bewachung zurück. Der Friedhof war jedem Besucher, auch bei Tageslicht, unheimlich. In Aventurien ging niemand freiwillig dorthin. Auch die Helden nicht. Zwischen den Gräbern erkannten sie von weiten das Gebäude, welches der Tempel sein musste. Sie traten darauf zu, öffneten die Tür und traten herein, denn in Aventurien sind alle Tempel der Zwölfgötter zumeist öffentlich zugänglich.
Das Innere des Tempels wirkte kalt, dunkel und funktional. Inwar froren seine nackten Füße an dem kalten Steinboden. Der Boron-Geweihte Marbon von Rabenhorst machte sich mit den Helden bekannt. Er erzählte ihnen von zehn mutmaßlichen Giftopfern in drei Mada-Umläufen von denen er wusste. Die Helden erkannten, dass er sich um die Umstände Sorgen machte. Marbon hörte nämlich von einigen Angehörigen bei der Beisetzung, dass die Toten kurz vor ihrem plötzlichen Ableben von einem Nebelschleier gesprochen haben. Einige sagten gar, er sei purpurfarben gewesen. Es sei doch seltsam, dass so viele die sich untereinander nicht kannten, das Gleiche erzählten. Die Adelsfamilien dieser Stadt würden jedoch mit niemandem fremdes darüber sprechen.
Von Ida der Schmiedin aber, die einzige Leidtragende die nicht reich war, erfuhr er, dass ihre Tochter Sumina mitten in der Nacht und in ihrem Haus vergiftet wurde. Marbon erzählte den Helden, dass dieser Fall aus dem Muster fiel, also sollte man auch dort anfangen nachzuforschen. Er bat die Helden eindringlich darum. Sie stimmten zu, mit ihr zu sprechen.
Die Helden gingen auf dem Anger herum und kamen an einem alten Steinkreis vorbei der Tsayano magisch anzuziehen schien. Als er den Kreis erreichte, erschien ihm ein steinerner Altar auf dem ein großer goldener Skorpion sichtbar wurde. Blut floss von den Steinen des Kreises zum Altar und alles war in ein unheimliches Licht getaucht. Auch die anderen Helden sahen nun diese Illumination. Sie waren wie versteinert aufgrund dieser Erfahrung. War dies schon wieder so ein Traum wie der mit dem Pfau? Tsayano jedoch bewegte sich wie in Trance, mit einem seltsam zufriedenen Gesichtsausdruck weiter dorthin und als seine Hand gerade die goldene Figur berühren konnte, blendete ein greller Blitz die Gruppe und nachdem sie wieder sehen können war alles wieder wie zuvor.
Die Helden holten den Esel Tralala und den Hund Zorro ab und begaben sich zur Schmiede Stahl und Sturm. Eine muskelbepackte Thorwalerin stand in einer robusten Schmiede am Amboss und trieb rotglühenden Stahl mit schweren Schlägen unter ihrem schweren Schmiedehammer. Die Helden störten nur ungern doch Ida trat ihnen höflich entgegen. Sie schien die Helden erwartet zu haben. Die Helden befragten Ida nach dem Ableben der 9jährigen Sumina, der Prophezeiung und nach dem Traum und nach der Schwarzen Witwe. Was Ida ihnen bereit war zu erzählen, erfahren wir im 13 Teil von Der dunkle Mhanadi.
[An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend. Aktueller Abenteuerpunktestand: 1138 AP inkl. eines Gratis Talent / Fertigkeitspunkt in Sinnesschärfe für alle]
Danke an den Spielleiter „Smart“ und an
Peppo Pippifax aus Trudinan / „Christian B.“
Tsayano Aventurio Taubentanz / „Dirk“
Archimedes Güldenglanz / „Florian“
Mukkhadin Vangälis / „Ulf“
Erol / „Christian W.“
Inwar / „Dirk Otto“
© 2022 von Dirk Otto mit Texten/Notizen und Bildern von „Smart“
Dirk Otto - 17:30:39 @ DSA