Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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10.05.2022

Das Schwarze Auge, 5. Edition, „Der dunkle Mhanadi“ Teil 13, „Das Haus der aufgehenden Sonne oder über den Dächern Khunchoms“ Online-Spielabend vom 04.05.2022

2022-05-04 Idas_Schmiede.jpgDie Helden begaben sich mit Peppos Esel Tralala und den Hund Zorro von Tsayano, auf Bitte vom Boron-Geweihten Marbon von Rabenhorst, zur Schmiede von Ida Belemansdottir. Über dem Eingang der Schmiede stand jeweils in Thorwalschen Runen und Unauer Glyphen die Aufschrift: “Stahl und Sturm”. Ida war eine Thorwaler Smidi (thorw.: Schmiedin) aus Olport. Sie hatte hier in Khunchom vor 13 Jahren ihre Schmiede eröffnet. Zu dieser Zeit hatte Ida einen Söldner kennengelernt, dem sie eine Tochter, Sumina gebar. Der Mann verstarb während der Schwangerschaft bei einem Herrerd (thorw.: Kriegszug) und ihre gemeinsame Tochter wuchs daher alleine bei Ida auf.

So erfuhren die Helden, als sie mit Ida sprachen, dass vor zwei Wochen, am Morgen sich Ida wunderte, warum Sumina noch nicht wie immer schon, wach war und als Ida schließlich in ihrem Zimmer nachschaute, lag die Neunjährige leblos und kalt in ihrem Bett. Der herbeigerufene Heiler konnte nur noch den Tod feststellen und sagte, so etwas komme manchmal bei Kindern vor. Aber auch der alte Hofhund, der den Namen Kadaver trug, war am Morgen tot. Er lag leblos innerhalb des Hofes, am Zaun des Grundstücks.

Nachts hatte Ida den Hund noch bellen gehört. Aber da das nur von sehr kurzer Dauer geschah, war Ida damals nicht nach draußen gegangen, sondern ging nur an das Fenster und hat dadurch einen schmalen Schatten davon huschen gesehen. Es kam immer mal wieder vor, dass irgendein Farandmadr (thorw.: Landstreicher) nachts hier etwas zu stehlen versuchte. Aber das Bellen des Hundes hatte die Stelari (thorw.: Einbrecher/Diebe) bisher immer vertrieben.

2022-04-06o.jpgSumina hatte zu Lebzeiten nebenbei als Botenmädchen für Babas Botendienste gearbeitet um etwas extra zu verdienen. Und zwei Tage vor ihrem Tod, war Sumina etwas verstört von einem Botengang nach Hause gekommen, hatte Ida bemerkt. Darauf angesprochen erzählte Sumina, dass die Empfängerin eines Pakets, eine sehr schöne Kurtisane, sich mit einer ungewöhnlich komisch nach beißendem Rauch riechenden Frau gestritten hatte und als Sumina dann hinzu kam, um das Paket zu übergeben, die Kurtisane Sumina  angeschrien hätte, wie lange sie denn schon da stehe und was sie alles gehört habe.

Die Kurtisane hatte Sumina dann weg gejagt. Damals dachte Ida noch, es ging wahrscheinlich um eine eifersüchtige Ehefrau oder so etwas. Im Bordell kann man so etwas ja denken. Es war ein Bordell im Süden der Stadt wo Baba sie hingeschickte hatte Sumina ihr erzählt.

Die Helden baten Ida, sich das Zimmer von Sumina ansehen zu dürfen. Ida gestattete es. Im Hof befand sich ein Wolfshund der besonders Inwar stark anknurrte. Ida beruhigte den Hund den sie als Ersatz für Kadaver angeschafft hatte und die Helden versuchten in Suminas Zimmer etwas heraus zu finden. Doch sie fanden nichts Wichtiges, bis auf Peppo, der einen versteckten ledernen Geldbeutel mit Trinkgeldern und dem Lohn von Baba enthielt und gab ihn Ida. Sie fanden auch ein geliehenes Buch über die Geschichte Aventuriens, in dem Sumina zuletzt gelesen hatte.

Ida hatte in ihrem Haus noch einen kleinen Swafnirschrein untergebracht, für den sich besonders Inwar sehr interessierte und auf Nachfrage auch ansehen durfte. Ein großartig geschmiedeter zweihändiger Schmiedehammer, mit kostbaren schimmernden Metall versehen, zierte den prächtigen Altar.

2022-05-04.jpgDann machten die Helden sich auf zu Babas Botendienst.

Das Preisschild von Baba war eindeutig:
Kleine Pakete 5 Heller
Große Pakete 1 Silbertaler
Lebendige Dinge kosten extra
Nur innerhalb der Stadtmauern wird geliefert
Ausnahmen kosten extra.
Schnelle Lieferung kostet extra.

Die Helden befragten Baba nach Sumina und bekamen erst eine Antwort, nachdem sie mit körperlichen Konsequenzen drohen mussten: „Ich habe Sumina oft zum Rahja-Tempel geschickt um etwas abzugeben. Und sie waren auch immer sehr zufrieden mit ihr. Daraufhin habe ich sie dann auch in das Haus der aufgehenden Sonne geschickt um Pakete auszuliefern…“

Die Helden befragten auch den Botenjungen Albi. Dieser bestätigte, dass Baba seine Boten gut behandelte und bezahlte. „…und Baba schlägt uns auch nur wenn wir es verdient haben.“ sagte Albi. Notizen machte Baba sich um die Lieferaufträge so gut wie nie, so erfuhren sie nichts weiter. Bevor die Helden weiter durch die Stadt liefen, stärkten sie sich bei einem Händler, der wahlweise gebratenes Fleisch vom Spieß oder vom Rost anbot. Inwar aß nur vom Fladenbrot (ohne die weiße stinkende oder scharfe rote Soße), während die anderen von der Gewürzvielfalt der gegrillten Fleischstücke eines Kamels verzückt waren; besonders Peppo, der von den großartigen Kochkünsten seiner Mutter sprach.

2022-05-04d.jpgAnschließend machten sich die Helden auf zum „Tempel der Geschenkten Freude“, wie der Rahja-Tempel in Khunchom am Feterdhin-Platz genannt wurde. Die Helden von Khunchom betrachteten die Kunst, die botanische Artenvielfalt und nahmen ein Bad, während sie mit Tarf und Wein (den besonders Guten aus Arivor) bewirtet wurden. Selbst Inwar ließ sich seine Füße reinigen und die Fußnägel kürzen. Dabei achtete der Druide besonders darauf, dass kein geschmiedetes Metall seine Haut berühren durfte. Mukkhadin hingegen war so von der Atmosphäre Göttin der Liebe animiert, dass er die Liebeskünste im Tempel noch verstärkte, indem er den Zauber LEVTHANS FEUER wirkte, zur Freude aller Beteiligten.

Die anschließenden Fragen nach Sumina waren kurz und die Antworten leider ebenso kurz. Man erinnerte sich im Tempel der Göttin, an Sumina nur als an ein „dürres Ding“. Danach gingen die Helden zum Bordell „Haus der aufgehenden Sonne“. Dort empfing die Kurtisanenherrin Mimmi die Helden. Wer von den Helden das Zitat: „Scheinbar ist heute mein Kamel-Tag“ zu diesem Zeitpunkt sagte, weiß der Autor heute leider nicht mehr genau zu berichten.  Mimmi sagte zu den Helden, dass sie keine Sumina kannte. Ihre Mädchen waren alle völlig unbescholten und aus gutem Hause. Die Helden wollten sich selbst davon überzeugen. So sprachen sie mit der Wache Alriko, der den Helden bestätigte, dass sich hier alles mit rechten Dingen ablief.

2022-05-04h.jpg2022-05-04k.jpgDie Oberkurtisane Tittjana Manneswild begrüßte die Helden und schickte sie charmant herum um sich gerne umzusehen. „Anschauen ist umsonst, anfassen kostet…“ sagte sie zu den Helden. Auch erkannten die Helden, dass sich prominente Herrschaften aus Khunchom und Umgebung in dem Bordell herumtrieben. Dann machten die Helden Bekanntschaft mit einem blutjungen blassen Mädchen auf einer künstlichen Insel in einem Teich und einer Bauchtänzerin. Im benachbarten „Garten der Lüste“ trafen die Helden dann auf Zara

Die Hure Zara verriet den Helden, dass sie die kleine Sumina ab und zu mal gesehen hatte, wenn sie ein Paket geliefert hatte. Auf Nachfrage verriet Zara, dass in den Paketen immer Geschenke von Freiern und Verehrern waren, die sich auf diese Weise für exklusive Dienste bedanken wollten. Diejenige, die die meisten Geschenke bekam, war immer Lippen-Luzie, die wohl die letzte Empfängerin von Suminas Paketen war, sagte sie. Zara hielt Luzie für eine falsche Schlange, da sie sich öfters mit sehr zwielichtigen Subjekten traf und immer noch trifft.

2022-05-04m.jpgDie Helden beschlossen, mit Luzie zu reden. Als sie Luzie mit Suminas Botendiensta konfrontieren,  verstand die Hure gar nichts und war mächtig erbost. Sie erzählte den Helden, dass es sich genau umgekehrt verhielt. Zara habe die Pakete bekommen und sich dann immer mit einer seltsam verbrannt riechenden Frau getroffen, der sie das Paket dann gegeben habe, hatte Luzie einmal beobachten können. >Die seltsam verbrannt riechende Frau.< Nur Ida hatte das bisher erwähnt und die Helden bisher gar nicht. Die Helden wussten nun, dass sie auf der richtigen Spur waren. Gleichzeitig wussten sie auch, dass Zara die Helden verarscht hatte, denn sie war nirgendwo zu sehen.

2022-05-04n.jpgAls die Helden gemeinsam nach Zara suchten, konnten sie sehen, wie ein Schatten aus dem Bordell auf die benachbarten Dächer sprang und über diese hinweg lief. Tsayano machte sich mit Zorro auf, Zara am Boden entlang zu verfolgen. Einzig Mukkhadin versuchte mit dem Zauber KRÖTENSPRUNG auf die Dächer zu gelangen. Der Zauber gelang ihm und wie ein menschlicher Frosch sprang der Hexer vom Boden auf ein nahe stehendes Dach. Dank seiner GEWANDHEIT gelang es ihm auf dem hohen und steilen Dach zu bleiben und das Gleichgewicht zu halten. Auch er nahm die Verfolgung von Zara aber über die Dächer auf. Kurz darauf kletterte Peppo über einige Kisten ebenfalls auf eines der Dächer, um Zara zu verfolgen. Die anderen liefen mit Tsayano und Zorro am Boden hinterher.

2022-05-04-o_01.jpgLeider konnten die Helden den Vorsprung, den Zara hatte, nicht aufholen. Peppo konnte sich Mukkhadin nähern, dessen KONSTITUTION wohl seit oder dank seiner Betätigung im Tempel der Geschenkten Freude, ein wenig nachgelassen hatte. Und auch die anderen, die durch die Gassen Khunchoms liefen, kamen Zara nicht näher. Die Hure lief schnell und sprang von Dach zu Dach, immer weiter nach Norden über Gebäuden in einer der eher ärmeren Gegenden Khunchoms. Beinahe schien die leichtfüßige Hure den Helden zu entkommen.

Schließlich erreichte Zara die 220 Schritt lange Bastrabun-Brücke und verschwand durch die Eingangstür in das Innere eines Geschäftes in einem steinernem alten Haus. Über dem Gebäude prangte ein Schild aus Holz mit der Aufschrift in Unauer Zeichen: „Alchemie und Naturheilkunde“.

[An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend. Alle Spieler-Charaktere bekamen jeweils 4 AP.]

Danke an den Spielleiter „Smart“ und an

Peppo Pippifax aus Trudinan / „Christian B.“

Tsayano Aventurio Taubentanz /  „Dirk“

Archimedes Güldenglanz / „Florian“

Mukkhadin Vangälis / „Ulf“

Erol / „Christian W.“

Inwar / „Dirk Otto“

© 2022 von Dirk Otto mit Texten/Notizen und Bildern von „Smart“

Dirk Otto - 22:07:27 @ DSA