06.06.2022
Die Helden folgten der Hure Zara bis zu einem Haus an der Bastrabun-Brücke, in das sie verschwunden war. Der Druide Inwar lies sich die Schrift über dem Eingang von Tsayano Taubentanz vorlesen. „Alchemie und Naturheilkunde“ stand auf dem Schild. Tsayanos Hund Zorro benahm sich sehr unruhig. Tsayano kaufte für Zorro einen fleischigen Knochen. Dann erkannte der Almadaner, dass ein Straßenköter auf Zorro aufmerksam wurde und laut bellte. Tsayano beruhigte den Straßenköter mit einem zugeworfenen Ratten-Knochen, dem er den Köter zuwarf. Darauf lief der Köter mit seiner Beute fort.
Nach und nach trafen alle Helden vor dem einstöckigen Haus mit einer Abluftkuppel ein. Kurz fragten sie sich, ob das Haus auch von außen nicht sichtbare Untergeschosse hatte. Sie wollten sich gerade beraten, als eine alte Frau in Lumpenkleidung das Haus verließ. Sie schimpfte laut. Zu laut für Inwars Geschmack. Er befürchtete, dass die Hure Zara sich mit einem Trick fortschleichen wollte und zauberte einen ODEM ARCANUM. Doch der Druide erkannte darauf nichts Ungewöhnliches an der alten Bettlerin. Von den Helden angesprochen, sagte die Bettlerin, dass sie im Haus nur ein paar Kupferstücke oder eine Mahlzeit erbetteln wollte. „…Kein Mitleid die Leute heutzutage. Früher bekam man wenigstens noch eine warme Mahlzeit angeboten. Wo ist es mit Khunchoms Gastfreundlichkeit nur hingekommen. Diese Tochter eines dreihöckigen Kamels soll Rastullahs Fluch beim kacken treffen. Phexverfluchter Laden…“ Eine Frau, wie die Hure Zara war der Bettlerin nicht begegnet, sagte sie auf Anfrage.
Die Helden berieten sich kurz, nachdem die Bettlerin weiterging. Dann betraten sie den Laden. Tsayano wollte mit Zorro zuletzt den Laden betreten und schauen, ob man seine Kameraden von außen beobachtet. Inwar gab Peppo den Tipp, nach Feuerpulver für dessen spektakuläres Feuerwerk zu fragen. Der Gaukler fand das eine gute Idee vom Zausel, wie er den Druiden gerne nannte.
Im Inneren sah der Laden ganz gewöhnlich aus. An der Ladentheke beriet eine Verkäuferin in einem dichten Gewand eine weibliche Kundin. Inwars Zauber ließ gerade nach, doch erkannte der Druide die Verkäuferin ebenfalls als eine Druidin. Die Kundin ließ sich ein Pulver in einem kleinen Beutel geben. Einer der Helden hörte das Wort Rahjacum. Mit hochroten Kopf bezahlte die Kundin die Ware und wollte den Laden schnellen Schrittes verlassen. Mukkhadin versuchte die Kundin anzuflirten. Doch diese reagierte darauf mit Flucht. Zu spät fiel den Helden ein, ob das nicht die verkleiderte Zara gewesen sein könnte. Die Verkäuferin stellte sich vor. Sie nannte sich Tita. Und begrüßte die Helden. Inwar grüßte zurück, mit „Sumus zum Gruß“. Tita fragte nach den Wünschen der Helden: „Eine Creme für die rosig gesunde Haut oder ein paar Pastillen um die Ausdauer zu verlängern?“ Tatsächlich fragte Peppo zuerst nach den Ingredienzien für sein Feuerpulver. Tita rief den Namen „Androgast“.
Eine weitere männliche Gestalt, ähnlich gekleidet wie Tita, erschien aus dem hinteren Bereich. Er hatte die Hände in einem Muff. Erol erkannte den Eidechsenring an Titas Finger. In diesem Moment holte Mukkhadin den Ring aus der Hosentasche, zog ihn an und legte die Hand offen zu sehen auf den Tresen. Die Druiden bissen sofort an und Mukkhadin riskierte einen Bluff. Peppo ahnte, worauf der Hexer aus war und auch der Gaukler striff seinen Eidechsen-Ring über, dass die Druiden die beiden erbeuteten Ringe [Aus Teil 5] sahen.
Androgast holte auch seine Hände hervor und zeigte dabei ebenfalls einen aufgesteckten Ring mit einer Eidechse.
Er fragte die Helden: „Seid ihr der Entsatz?“ Mukkhadin bestätigte verbal Androgast Annahme, Teil dieser Bruderschaft zu sein.
Androgast atmete sichtlich erleichtert auf und erzählte den Helden, dass der Anführer der Meuchler, Rollich bei seinem letzten Anschlag enorme Verluste hinnehmen musste und nach Verstärkung gefragt hatte. Er wird froh sein, endlich welchen zu bekommen. Rollich war ein Anhänger der Bruderschaft des „Zweiten Fingers Tsa“, einer Meuchlergilde aus Maraskan. Die Helden waren erfreut, so viele Informationen zu bekommen, doch sie interessierten sich vorerst um die Hure Zara. Diese hat sicher schon Kontakt mit Xafares, einem weiteren Mitglied der Bruderschaft, versicherten die Druiden.
Die Helden spielten das Spiel mit und um mehr über die Bruderschaft heraus zu finden, verhielten sie sich passiv. Rollich würde sehr gerne seine neuen Kollegen sehen wollen, versicherten die Druiden. So führte Androgast die Helden in den hinteren Bereich des Alchemisten Ladens. In einer kleinen Stube, verschob Androgast in einem Bücherregal einige der Bücher und legte dann einen Hebel frei, den er betätigte. Das Bücherregal konnte er nun leicht beiseiteschieben. Dadurch gelangte man in einen kleinen Raum mit ein paar Kisten; überwiegend Alchemie Bedarf, Fässern, Brennholz und abgetrennt ein kleiner Brunnen für die Wasserversorgung und dann durch eine Treppe unter einem Tisch in den Keller des Hauses. Inwar wurde nervös, denn er hatte eine sehr große Angst vor engen Räumen. Androgast und die Helden gingen dann nach und nach in den Gang und die Treppe ein ganzes Stockwerk herunter.
Ein breiter beleuchteter Gang mit mehreren Türen wurde sichtbar. Die Helden waren angespannt und bereiteten sich innerlich auf einen Kampf vor. Es roch leicht nach versengtem Haar und verbranntem Fleisch. Am Ende des kalten Steinganges gingen Türen in alle drei Richtungen. Androgast ging vor bis zu einer breiten Tür, die er öffnete. Er ging hinein und die Helden folgten dem Druiden. Rattengequieke war aus dem Raum zu hören, was Erol stark verängstigte. Er folgte nicht den Helden, die Rollich nun mit etwas Abstand gegenüber standen. Rollich erkannte die Helden als diejenigen, gegen die er vor einigen Tagen einen Anschlag vergeblich verübt hatte. In Panik griff der Meuchler nach seinen Säbel, der auf einen Tisch lag.
Mukkhadin machte einen KRÖTENSPRUNG auf Rollich, der dem Hexer gelang. Er riss den Meuchler damit zu Boden. Die Helden griffen nun Androgast an. Der völlig überraschte Druide Androgast musste den Attacken der Helden ausweichen. Ihm gelang gegen Tsayano der Zauber ARCHOFAXIUS. Ein Strahl von Erz traf den Almadaner empfindlich. Sein Hund Zorro ging vorsichtshalber in Deckung. Tsayano fühlte sich nach diesem Treffer an den Rippen, wie betäubt. In Panik rief Rollich: „Oschombro ist nicht mit uns. …Ich habe mein Leben verwirkt.“ Und rammte sich seinen Dolch in den eigenen Hals. Eine Blutfontäne strömte auf Mukkhadin. Inwar wirkte einen Zauber gegen Androgast, dessen Zunge keine klaren Worte mehr sprechen konnte. Der feindliche Druide konnte dadurch nicht mehr richtig zaubern. Dafür hieb Androgast mit seinem Vulkanglasdolch auf Tsayano ein, dessen Parade misslang. Die Wunde war nicht sehr tief. Peppo gelang der Zauber IGNIFAXIUS gegen Androgast und ein Flammenstrahl traf den Druiden. Seine Kleider und der Körper brannten und Androgast fiel zu Boden. Nach gemeinsamer Anstrengung waren beide Gegner getötet. Mukkhadins Kleider waren voller Blut von Rollich. Und es roch nun mehr nach verbrannten menschlichen Fleisch.
Nach dem Kampf schauten sich die Helden in dem Raum um. Inwar ging zu einer Kammer, aus der die Quiek Geräusche der Ratten kamen und verschloss sie. Dann kümmerte er sich um den zusammengerollten Erol vor dem Raum und beruhigte ihn. Tsayano fragte Inwar nach dem Stich mit dem Vulkanglasdolch von Androgast, doch der Druide konnte Tsayano versichern, dass ein Zauber, Fluch oder ähnliches, wenn er sich auf dem Ritualdolch befunden hätte, dem Almadaner nun nichts mehr antun könnte, denn sein Besitzer war in Borons Hallen gefahren. Das beruhigte den Almadaner sichtlich, der sich noch die betäubte Brust rieb.
Dieser Raum war nur ein Aufenthaltsraum, der zusätzlich mit abtrennbaren Schlafkammern ausgestattet war. Die Helden vermuteten, dass die Meuchler sich hier trafen und ihren Unterschlupf hatten. Die Helden fanden Nahrungsmittel, Wasser und Wein in großen Mengen. Noch während sie die Räumlichkeiten untersuchten, hörten sie gedämpfte Schmerzensschreie einer Frau, gefolgt von einem kindlichen Kreischen. Die Helden hetzen auf den beleuchteten Gang zurück. Hinter einer der Türen auf der östlichen Seite drang verbrannter Geruch durch die Türritzen.
Die Helden öffneten die Tür und augenblicklich hörten sie aus dem Raum dahinter von einer männlichen Stimme, das magische Wort IGNIFAXIUS rufen. Die Helden wichen gerade noch zurück, als ein Flammenstrahl die Tür traf, die sofort zu brennen anfing. Dabei wurde Phex sei Dank, niemand der Helden verletzt. Nach und nach drangen die Helden in den Raum ein. Ein Magier, hinter einem Beschwörungskreis, sprach die Formel DUPLIKATIUS. Dabei lösten sich lebensechte Erscheinungen von ihm selbst und verteilen sich im Raum. Der Magier war nun für die Helden dreimal vorhanden.
In einem übergroßen Beschwörungskreis lag angebunden, die dampfende und rauchende Leiche einer jungen Frau in einem rot pulsierendem und leuchtenden Kreis aus Kreide, der die Tote zu verschlingen schien und nur noch ein Skelett übrig ließ. War das Zara? Die Helden wussten es nicht. Und auch das Skelett wurde langsam aber sicher durch schwarzer Magie in eine daimonische Sphäre gezogen. Die Helden riefen sich gegenseitig Warnungen zu, nicht dem Beschwörungskreis zu Nahe zu kommen.
Vergessen war Erols Angst. Peppo warf seinen Borndorn gegen eines der Magiererscheinungen und verfehlte diese. Dann gelang ein Vorstoß von Tsayano und Erol. Xafares wirkte den Furchtzauber HORRIPHOBUS, der Erol erneut Ratten sehen ließ und er deshalb wieder zusammenbrach, während Tsayano all seinen Mut zusammen nahm und weiter angriff. Inwar versuchte den Beschwörungskreis auf die andere Seite zu umgehen und überlegte noch, was er dem Magier an druidischer Magie entgegenschleudern könnte.
Peppo warf einen seiner anderen Dolche und erkannte dadurch, welche der Erscheinungen, der richtige Magier war. Alle anderen Helden konzentrierten sich nun auf dieses Ziel. Mukkhadin sprang mit etwas Glück über den Ritualkreis und landete vor Xafares. Tsayanos Angriff ging ins Leere, brachte aber den Magier dazu auszuweichen, so dass Mukkhadin einen Passierschlag versuchte. Doch dieser verfehlt den Magier. Durch die ganzen Ausweichmanöver kam Xafares ins Straucheln und geriet mit dem rechten Fuß in den Ritualkreis, was zur Folge hatte, dass sein Fuß augenblicklich skelettiert wurde und er dann vollends in den unheiligen Kreis stürzte und von einem Mahlstrom mit dem Skelett der toten Frau aufgesogen wurde. Dann plötzlich endete der Spuk. Der Schwarzmagier war verschwunden. Erol sah auch keine Ratten mehr, die ihn verängstigen könnten.
Die Helden hörten einen Hilfeschrei aus einer angrenzenden Nische. Ein junges Mädchen von zwölf Götterläufen war an einen Folter Tisch gefesselt. Peppo gelangte als erster zu ihr, löste die Fesseln und fing an das Mädchen zu beruhigen. Mukkhadin hörte ein leises Kreischen hinter einer alten Tür und öffnete diese.
Es war eine Art Entsorgungsraum, in dem der Hexer blickte, denn mehrere blanke Skelette und Ratten liegen hier verstreut herum. Schnell wollte der Hexer den Raum wieder schließen, doch ein zerzauster kleiner Affe in einer der Ecken kreischte erneut und schaute furchtsam in die Richtung des Hexers. Der Affe lief zu Mukkhadin und klammerte sich an sein Bein.
Im nächsten Moment präsentiert der Affe ihm seine eigene Geldkatze und grinste Mukkhadin kreischend mit breit grinsenden Affenzähnen an.
Mukkhadin Vangälis erlebte ein vertrautes Gefühl, als er dem kleinen Moosäffchen in die braunen Knopfaugen blickte. Der Affe richtete sich vor ihm auf, nahm dessen Hand und drückte sie fest. und in seinem Kopf hörte Mukkhadin eine leise Stimme „Danke“ sagen.
[An dieser Stelle beendeten wir den Spielabend. Alle Spieler-Charaktere bekamen jeweils xx Abenteuerpunkte.]
Danke an den Spielleiter „Smart“ und an
Peppo Pippifax aus Trudinan / „Christian B.“
Tsayano Aventurio Taubentanz / „Dirk“
Archimedes Güldenglanz / „Florian“
Mukkhadin Vangälis / „Ulf“
Erol / „Christian W.“
Inwar / „Dirk Otto“
© 2022 von Dirk Otto mit Texten/Notizen und Bildern von „Smart“
Dirk Otto - 19:25:36 @ DSA