06.07.2022
USA 1924: Nach 20 Jahren fanden sich zu einem Treffen ehemaliger Klassenkameraden nur noch drei alte Freunde ein: Daniel „Danny“ Hollman, ein Antiquitätenhändler aus New York City; Charles Emmerston Winchester III., ein Chirurg und John C. Field, ein Streifenpolizist aus New York City. Die drei Freunde befanden sich im Ort Stantonville. Sie waren auf der Suche nach ihrem Schulfreund Howard Fitzgerald und hatten ein Auto im Wald in einem Tümpel gefunden.
Die drei Freunde berieten sich, ob es klug wäre, das Auto im Tümpel selbst zu bergen, einen Abschleppdienst oder einen Traktor zu besorgen oder gar den Scheriff zu bitten, das Auto zu bergen. Das Auto war wohl ein Chevrolet, der Dachform nach. Und ihr Freund Howard fuhr ein solches Modell. Den Sheriff Curt Buckle hielten die drei Freunde für korrupt, doch im Moment hatten sie keine andere Wahl, denn Howard könnte sich auch im Auto befinden. Da wurde Danny von einer Mücke am Nacken gestochen. Charles behandelte die Wunde mit Alkohol und verlangte als Arzt $ 5,- dafür. Man einigte sich auf einen freundschaftlichen Preis von $ 3,50. Charles versprach Danny eine Rechnung zu schicken. Eine schreckliche Ahnung beschlich die drei Freunde, dass Howard etwas zugestoßen war. Schließlich einigten sie sich darauf, zuerst Sheriff Buckle zu informieren. So fuhr John seine beiden Freunde wieder in die Stadt zum Sheriffbüro.
Nach einer Weile kamen sie in der Stadt an und als sie das Sheriffbüro öffnen wollten, trat Deputy Bobby Humes hinaus. Ihm erzählte John, dass die drei Freunde die Hilfe des Sheriffs brauchten. Sie traten gemeinsam ein und erzählten Sheriff Buckle, dass sie ein Auto im Wald im Teich gefunden hatten und vermuteten, dass es von Howard stammte. Charles bemerkte: „Hohe Blutdruckprobleme haben sie nicht, oder?“ Endlich bewegte sich Sheriff Buckle und sagte, dass sie zu „Jims Car Service“ am Ortseingang fahren müssten. Dort befand sich die einzige Autowerkstatt von Stantonville. Die drei Freunde hatten ganz vergessen, dass es sowas in Stantonville gab.
Die Autowerkstatt wurde vom jungen Jim Marvels geführt. Für die Unkosten müsste die Stadt aufkommen und daher war es selbstverständlich, dass Curt und Bobby mit Jim und seinen Abschleppwagen hinter John, Charles und Danny in den Wald fuhren. Es würde bald dunkel werden, also stellte John sein Auto im Wald so ab, dass seine Scheinwerfer den stinkenden Tümpel beleuchteten. Die drei Freunde zeigten dem Sheriff und Deputy die Stelle, wo und wie sie den Tümpel und die Schneise gefunden hatten. Besonders John machte den beiden Ordnungshütern darauf aufmerksam, dass die Stelle professionell nach dem „Unfall“ getarnt wurde. Das schien beiden nur wenig zu interessieren. Deputy Humes kritzelte darauf etwas in sein Notizblock.
Jim stieg in den Tümpel und brachte ein Abschleppseil an dem verunglückten Wagen an. Dann stieg er angewidert heraus und betätigte die elektrische Rolle an seinen Abschleppwagen, die tatsächlich genug Kraft hatte, den schwarzen Chevrolet langsam aus dem Tümpel zu ziehen. Das musste das Auto von Howard sein, dachten die drei Freunde. Viel stinkendes Brackwasser verließ dabei das Auto. Alle Beteiligten wichen zurück, als der Wagen auf festen Boden stand und Jim auf Anweisungen von Sheriff Buckle die Fahrertür öffnete. Enorm viel stinkenden Brackwasser ergoss sich aus dem Auto. Die drei Freunde erfuhren auf Johns Nachfrage, dass der Zündschlüssel noch steckte, die Handbremse nicht angezogen war und auch kein Gang eingelegt war.
Jim Marvels holte einen hellbraunen Lederkoffer aus dem Rücksitz hervor. John zog sich Handschuhe an und versuchte den Koffer zu öffnen. Der Sheriff gestattete es. Als der Koffer offen war, entdeckte der Streifenpolizist John nur versiffte Kleidungsstücke und ein Namensschild von Howard Fitzgerald. Als der Kofferraum geöffnet wurde, fand man auch nichts Besonderes. Die drei Freunde hatten in dem Chevrolet Howards Leiche vermutet, doch sie war nicht zu sehen. Die Sachen, die Howard bei Wilma Barnes im General Store zum Zelten gekauft hatten, waren nicht im Auto. Für John war es klar, dass Howard noch am Leben sein könnte.
Während der Sheriff und sein Deputy noch seine Ermittlungen machen wollten, wurde der Chevrolet in die Stadt geschleppt. Die drei Freunde aber fuhren zu Lisa Grimm. Im Horrorwitz-Hotel wollten sie nicht übernachten. Bei Lisa angekommen, fragte Danny für die drei Freunde, ob sie nicht bei ihr nächtigen dürfen. Lisa gestattete es, auch wenn ihr der Tümpel Geruch und die nassen Hosenbeine der drei Freunde aufgefallen war. Sie wollten die Gastfreundschaft von der alten Frau nicht ausnutzen, sondern wuschen ihre Sachen selber. Lisa machte den drei Freunden Sandwiches. Am nächsten Tag wollten die drei Freunde die berüchtigte Mad Meg aufsuchen, die als Meg Clarence in Stantonville vor einigen Jahren einen Kräuterladen führte. Lisa erinnerte sich, dass Meg nie über den Wissensschatz einer Grundschülerin hinaus kam. Hier bei Lisa fühlten sich alle sicher. Erschöpft legten sie sich früh in ihre provisorische Schlafstellen im Haus schlafen.
Am nächsten Morgen bedankten sich die drei Freunde nach einem herzhaften Frühstück für Lisas Gastfreundschaft und fuhren erneut in den Wald, um Mad Meg aufzusuchen. Mit dem Auto von John kamen sie gerade nah genug an eine alte Trapperhütte. Als sie dort klopften, öffnete Meg zaghaft die Tür. Die Frau war deutlich über 50 Jahre alt, hatte ein ungewaschenes Gesicht und trug entsprechend alte ungepflegte Kleidern. Danny hielt ihr die Fotografie von Howard vor ihrer Nase und bat um ein Gespräch. Meg bat die drei Freunde herein. Im inneren der Hütte war es ungemütlich und dreckig. Kräuter aller Art hingen in der Hütte von der Decke. Niemand mochte irgendetwas anfassen. Meg sagte, dass sie sich an den Mann auf der Fotografie erinnerte. Sie nannte ihn die ganze Zeit „Mann mit großen Buckel“. Doch Howard hatte gar keinen Buckel. Charles rollte ungesehen mit den Augen und meinte, dass Howard vielleicht ein Ödem vom Stich eines Insekts bekommen hatte. Vielleicht stand eine Metamorphose bevor, sagte der Chirurg routiniert. Den Freunden war das nicht geheuer. Danny befühlte mit seiner Hand eher unbewusst den Mückenstich an seinen Nacken.
Meg erzählte den drei Freunden, dass der Mann mit dem großen Buckel nach Norden gegangen war. Dann wollte Meg den drei Freunden etwas zu essen geben und holte drei schmutzige Holzteller hervor, auf dem sie jedem einen seltsamen stinkenden Brei auftischte. In jeder dieser Pampe waren übergroße Insektenteile zu sehen, Falterflügel, Beine und Köpfe von Insekten. Die Männer ekelten sich davor. Dann hörten sich hinter gestapelten Decken ein seltsames Geräusch. Als sie dort hinblickten, kletterte ein riesiger braungestreifter Käfer von der Größe eines Medizinballes hervor und bewegte sich au Meg zu. Sie begrüßte den Käfer und nannte den Käfer Craback, während sie ihn liebevoll streichelte.
Das war zu viel für die drei Freunde. Ihre geistige Stabilität wurde auf die Probe gestellt und Danny verlor dabei (2 Punkte) an geistiger Stabilität. Meg erzählte, dass Craback ganz friedlich war, während sie Craback mit dem Essen von ihrem Teller fütterte. Sie hatte den Käfer bei den großen Felsen mit dem Geröll vom Berg gefunden. Das hatte sie auch dem Mann mit dem großen Buckel gesagt. Dann hatte sie beim Bürgermeister eine Leine für ihr Haustier beantragt aber keine bekommen. Die drei Freunde bedankten sich bei Meg für ihre Hilfe und verließen eher fluchtartig die alte Trapperhütte.
Draußen gerieten die Freunde ein wenig in Streit. Die ganze Gegend war ihnen nicht geheuer. Es wurden wirre Gedanken ausgesprochen, die Bundespolizei oder gar die Nationalgarde zu rufen. Hier schienen Land und Leute völlig verrückt zu sein. Charles und Danny wollten hier weg. John aber behielt die Nerven: „Solange wir Howards Leiche nicht gefunden haben, ist er vielleicht noch am Leben und in Gefahr.“ So konnte er seine Freunde doch noch dazu überreden nach ihrem Freund Howard zu suchen. Mit Pistolen aus Johns Auto bewaffnet und ein wenig Ausrüstung, gingen sie durch den Wald in Richtung Norden.
Als sie sich nach einer Weile an einem Baum ausruhen wollten, bemerkte Danny, der sich gegen den Stamm lehnte, dass dieser Baum sich bewegte. Danny schreckte auf und die drei Freunde sahen, dass sich ein 50 cm langer Tausendfüßler den Baum herunterbewegte; auf Charles zu. Dieser gab einen Schuss mit seinem Revolver ab. Das Insekt war tödlich getroffen. Erleichtert bemerkten die drei Freunde, dass sie keine Tiere oder Insekten angelockt hatten. Aber sie hatten auch keine verschreckt. Es waren gar keine Tiere in der Nähe, wie sie hörten und sahen. Dann gingen sie weiter in Richtung Norden.
Es war ungefähr Mittagszeit, als die drei Freunde eine Lichtung erreichten. Mitten auf der Lichtung war ein mümmelnder Hase im hohen Gras zu sehen. In der Nähe hörte man plötzlich ein seltsames Insektensurren. Der Hase erstarrte und die drei Freunde auch. Erst als sich der Hase wieder bewegte, schnappte aus einem nahen Gebüsch plötzlich eine katzengroße Gottesanbeterin hervor und mit ihren scharfen Schnapp- und Beisswerkzeugen erlegte sie den friedlichen Hasen und zog ihre Beute in das Gebüsch. Die drei Freunde flohen von der Lichtung und machten um das Gebüsch einen riesigen Bogen, als sie weiter gingen. Charles hielt diese Insekten für eine gefährliche Mutation.
In der Nähe eines Hanges konnten die drei Freunde dann ein aufgeschlagenes Einmannzelt erkennen. Sie begaben sich dorthin und mit ihren Revolvern im Anschlag näherten sie sich dem Zelt. Aus dem Inneren des Zeltes hörten sie erneu das Surren von Insekten. Es schien auch zu vibrieren. John nahm sich ein Ast und wollte das Zelt aus der Distanz öffnen. John bat seine Freunde auch, nicht auf ihn zu schießen, egal was passieren würde. Doch als er mit dem Stock das Zelt öffnete, schoss ein riesiges Insekt hervor und wollte John angreifen. Gleichzeitig schoss Charles in Panik sechsmal mit seinem Revolver auf sein Ziel Auch Danny schoss mehrmals auf das Insekt. Mit viel Glück gelang es John den tödlichen Kugeln auszuweichen und sprang beiseite, ohne von seinen Freunden getroffen zu werden. Das Insekt wurde einmal von Charles und dreimal von Danny getroffen und sah ziemlich matsch aus. Das Zelt allerdings wies fünf Einschusslöcher auf und John betete, dass Howard nicht darin lag.
Während seine Freunde ihre Revolver nachluden, schaute John in das Zelt. Niemand war darin. Auch keine Insekten. Der Streifenpolizist holte heraus, was er fand. Ein Schlafsack, der sehr gut aussah, ein großer Rucksack, eine große Lupe, Ein Glas mit der Aufschrift „Gift“, ein Kescher mit intaktem Netz, ein Petroleumkocher und ein Tagebuch. In dem Tagebuch las Charles etwas über die großen Käfer. Und Zeichnungen von Insekten, denen er wohl begegnet war. Offenbar hatte Howard auch Handlungen mit den Insekten ausgeführt, wie man auf den Zeichnungen sehen konnte. Charles nahm auch das Glas mit dem Gift an sich. Sie steckten dann alles in den großen Rucksack, den John sich umschnallte. Wieder berieten sie sich, wie sie weiter machen sollten. John gab es nicht auf, Howard noch lebendig zu finden. Ein paar Stunden wollte er noch suchen. Fußspuren von Howard fanden sie keine. Alle seine Konserven waren aufgeschnitten. Das Zelt ließen sie dort stehen. Zu dritt gingen sie weiter nach Norden.
Nach ein paar Stunden erreichten sie ein altes Flussbett in dem ein Rinnsal floss. Am Ende konnten sie Geröll sehen, welches vom Hang vor langer Zeit herunter gerutscht war. Das musste der Carson Creek sein und die Überreste des Unglücks vor 27 Jahren. Die Freunde riefen Howards Namen, der vom Hang zurück hallte. Das war die einzige Antwort, die sie erhielten. Gelegentlich waren riesige Insekten oder Anzeichen dafür zu sehen oder zu hören. In der Nähe des Wassers schnitt John sich die Hosenbeine an gefährlich scharfen Gras auf. Die Stelle blutete; aber nicht schlimm. Man könnte den Hang hinauf klettern, auch ohne Kletterwerkzeuge empfanden die drei Freunde. Aber das wollten sie heute nicht mehr versuchen.
Alle drei Freunde einigten sich darauf, zurück zum Auto zu gehen und in die Stadt zu fahren, um in Stantonville Lisa Grimm zu bitten, sie nochmals eine Nacht bei ihr schlafen zu lassen. Denn in dieser Wildnis wollten sie nicht zelten.
[Wir beendeten den Spielabend und freuen uns auf das nächste Mal, wo das Finale bevorsteht]
Danke bisher an
Die Spielleiterin Linda,
Christan W. als Charles (Chuck) Emmerston der Dritte
Ingo als Daniel (Danny) Hollman
Dirk Otto als John C. Field
© 2022 Dirk Otto
Dirk Otto - 17:01:23 @ Cthulhu