10.05.2021
“…Mein gesunder Sohn starb beim Versuch, die Leiche deines Mannes zu holen…” Montag-Abend, Zeit für den Nr. 1 Kinohit aus Korea: “Tunnel” (Teoneol (터널), 2021) von Kim Seong-hun.
“In Süd-Korea fährt der junge Autohändler Lee Jeoung-Su (Ha Jung-woo) gerade mit seinem PKW durch den 1,9 km langen Hado-Tunnel, als dieser einstürzt. Lee`s Auto wird verschüttet. Er ist noch am Leben aber in seinem Auto eingeschlossen. So kann Lee noch einen Notruf mit seinem Smartphone absetzen. Während ein Rettungsteam, dessen Leitung Kim Dae-gyeong (Oh Dal-su) hat, schnell vor Ort ist, versucht ein Nachrichtensender Verbindung mit Lee aufzunehmen. Kim unterbricht das Interview rabiat, damit Lee sein Akku schont. Beide telefonieren dann kurz miteinander. Kim rät Lee, alles essbare sofort zu essen und das Wasser, was er dabei hat, für die kommenden sieben Tage aufzusparen. Dann erfährt Lee´s Ehefrau von dem Unglück und ruft ihn ebenfalls an. Zum Glück halten sie sich kurz. Am Tag darauf sind sehr viele Medienvertreter vor Ort und die zuständige Ministerin informiert sich ebenfalls vor Ort. Mit Drohnen versuchen sich die Retter vor Ort ein Bild vom Unglück zu machen. Wohl durch die eisenhaltige Gesteinsschicht bricht der Kontakt zu den Drohnen aber schnell ab. Dann versucht Kim selbst zur Einsturzstelle durchzudringen. Es kommt zu einem weiteren Einsturz. Kim kann gerade noch aus dem weiter einstürzenden Tunnel entkommen. Lee erkennt, dass der Lüfter Nr. 3 vor sein Auto gestürzt ist. Das kann er telefonisch Kim mitteilen. Nun kennt die Rettungsmannschaft den ungefähren Aufenthaltsort von Lee und wollen von oben mit einem Bohrer zu Lee gelangen. Dann entdeckt Lee, dass er nicht der einzige ist, der eingeschüttet wurde…”
Heute Abend habe ich mir den Film auf der DVD, die ich beim Gewinnspiel von “Pantoffelkino #259” bei www.Massengeschmack.tv gewonnen habe, angesehen. Ich mag diese koreanischen Filme, weil die Menschen dort eine ganz andere Mentalität haben. Handlung und Menschlichkeit sind in diesen Filmen oft ganz anders strukturiert, als westliche Filme. So steht die Menschlichkeit in koreanischen Filmen oftmals im Vordergrund. Sie konkurriert nicht unbedingt mit der Handlung. Sehr lebensecht waren die Medienvertreter, die um jeden Preis eine Story haben wollen. Selbst als die vermeintliche Rettung ansteht, wetteifern die Reporter. Lee´s Ehefrau kocht für die Retter und deren, wenn auch gespielte, gute Laune lässt Lee´s Ehefrau weiter Hoffnung haben. Die Inszinierung und die Bilder waren gut gelungen. Die Story und das Drehbuch fand ich sehr gut. Das letzte Drittel des Films war sehr realistisch und durch die bestehende Ausweglosigkeit sehr spannend. Die Darsteller waren auch alle sehr gut. Die Musik war nur anfangs sehr sparsam eingesetzt und blieb mir leider nicht im Gedächtnis. Insgesamt fand ich den Film gut und die 121 Minuten Laufzeit passend. (3 von 5 Punkte)
“Tunnel” (Teoneol (터널), 2021) von Kim Seong-hun.
Dirk Otto - 21:34:34 @ Film