Dirk Otto - Lübeck
Autor und Abenteurer


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17.05.2021

“Fargo: Blutiger Schnee” (Fargo, UK USA 1996) von Joel Coen

“…Meine Güte, er flieht während der Befragung! Er flieht während der Befragung!…” Montag-Abend, Zeit für einen angeblichen Kultfilm: “Fargo: Blutiger Schnee” (Fargo, UK USA 1996) von Joel Coen (Hudsucker – Der große Sprung, 1994)

“Der Autoverkäufer “Jerry Lundegaard” (William H. Macy) fährt ins verschneite Fargo in North Dakota, um mit den beiden Gangstern “Carl Showalter” (Steve Buscemi) und “Gaear Grimsrud” (Peter Stormare) über die bevorstehende Entführung seiner Ehefrau “Jean Lundegaard” (Kristin Rudrüd) zu verhandeln und ihnen ihr Fluchtfahrzeug zu bringen. Jerry hat vor, seinen Schwiegervater “Wade Gustafson” (Harve Presnell) zu involvieren, um die Hälfte des Lösegelds zu kassieren. Zurück in Minneapolis in Minnesota, bescheisst Jerry ein Ehepaar beim Kauf eines Neuwagens. Wade will aufgrund einer Geschäftsidee von Jerry mehr Profit machen und bootet seinen Schwiegersohn aus. Das mißfällt Jerry sehr. Inzwischen brechen Carl & Cesar bei Jerry zuhause ein, richten ein Durcheinander an und entführen Jean. Als die Entführer mit dem Wagen zu ihrem Versteck fahren wollen, werden sie von einem “State Trooper” (James Gaulke) wegen ihren Nummernschildern kontrolliert. Gaear erschießt den Polizisten und kurz darauf auch zwei vorbeifahrende Passanten (J. Todd Anderson & Michelle Suzanne LeDoux). Jerry heult seinen Schwiegervater Wade vor, dass die Entführer eine Million Doller verlangen. In Fargo wird inzwischen die schwangere Polizei-Chief “Marge Gunderson” (Frances McDormand) auf den Fall des getöteten State Troopers und der beiden Passanten angesetzt. Schnell kann sie die beiden Nutten (Larissa Kokernot & Melissa Peterman) ermitteln, mit denen Carl und Gear in ihrem Motelzimmer in Fargo gevögelt hatten. Wade will sich um das Lösegeld selbst kümmern, sogar den Betrag um die Hälfte herunter handeln. Er selbst hält Jerry für unfähig. Doch Jerry will sich darum natürlich selbst kümmern und beteuert, dass die Entführer nur mit ihm verhandeln wollen. Durch die Telefonliste findet Marge heraus, dass die beiden Gangster oftmals mit dem Indianer “Shep Proudfoot” (Steve Reevis) telefoniert hatten, der Jerry die beiden Gangster empfohlen hatte. Sofort reist Marge nach Minneapolis und konfrontiert Shep mit den Telefonaten und Jerry, ob Fahrzeuge abhanden gekommen seien…”

Ich hatte den Film heute das erste Mal gesehen. Bis auf die unkonventionelle Entführungsgeschichte und dass die Protagonisten (außer Wade) allesamt keinen besonders hohen sozialen Stand hatten und vor allem als ungebildete Hinterwäldler erschienen, verstehe ich nicht, warum dieser Film unter Fans so beliebt ist. Sogar eine Fernsehserie hatte man aus dem Stoff gemacht, die ich noch nicht kenne. Der Film hatte damals 7 Oscar-Nominierungen bekommen. Davon bekamen Frances McDormand einen für die beste Hauptdarstellerin und Joel & Ethan Coen einen für das beste Original-Drehbuch. Zugegeben fand ich beides gerechtfertigt. Schade fand ich, dass [ACHTUNG SPOILER: Jean offscreen getötet wurde] Jedenfalls in meiner Amazon Prime-Version. Die FSK16 war aufgrund der Gewalt gerechtfertigt. Tatsächlich machte der deutsche Titel Sinn, da das Blut auf Schnee sehr gut zu sehen war. Durch den schnellen Tot einiger Protagonisten wurden Storystränge leider zu schnell beendet, obwohl ich da noch Potential (vielleicht für eine Fortsetzung) gesehen hätte. Darum war wohl die Fernsehserie gerechtfertig, die ich mir irgendwann mal ansehen werde. Die Polizistin Marge hatte mir wirklich gefallen, da sie nicht auf den Kopf gefallen schien, wie scheinbar ihre Kollegen. Die schneeverwehten weissen Bilder, aus denen sich langsam ein dunkles Objekt schälte, stammten von Roger Deakins (Die Verurteilten, 1994), was für den Film oftmals verwendet wurde. Die Musik von Carter Burwell (Barton Fink, 1991) fiel mir nicht besonders auf. Um den Schnitt kümmerten sich Joel & Ethan Coen persönlich, obwohl “Roderick Jaynes” im Abspann stand. Von den 98 Minuten Lauflänge hätte man ruhig 5-10 Minuten kürzen können, denn die Begegnung von Marge mit dem Asiaten im Hotel machte für mich keinen Sinn, außer dass sich beide sich von früher kannten. Ich fand den Film gut, mehr nicht. (3 von 5 Punkte) 🤠

“Fargo: Blutiger Schnee” (Fargo, UK USA 1996) von Joel Coen Fargo.jpg

Dirk Otto - 20:12:39 @ Film