22.07.2021
“…In den 50ern war alles erlaubt, was man nicht mit einer Nadel nahm…” “Wahre Lügen” (Where the Truth Lies, CDN UK USA 2005) von Atom Egoyan.
In zwei Zeitebenen wird die Geschichte von den zwei Entertainern Lanny Morris (Kevin Bacon) und Vince Collins (Colin Firth) erzählt, die in den 50er Jahren in Clubs und im Fernsehen sehr berühmt waren. An einem Abend im Jahr 1957, wird in ihrem Badezimmer das tote Zimmermädchen Maureen O’Flaherty (Rachel Blanchard) gefunden. Beide Entertainer hatten während der Tatzeit ein Alibi. Der Fall wird nie aufgeklärt. Später, im Jahr 1972 trifft die ehemalige Kinderdarstellerin eines der vielen Spenden-Tele-Marathons der beiden Entertainer, die Reporterin Karen O’Connor (Alison Lohman), zufällig Lenny Morris in einem Flugzeug. Karen gibt sich aber als ihre Freundin Bonnie Trout (Sonja Bennett) aus. Die beiden Entertainer haben mit einem Verlag einen Vertrag über 1 Million Dollar für ihre Lebensgeschichte abgeschlossen. Karen freundet sich mit Lenny an. Von dem Verlag bekommt sie Einsicht in Notizen der beiden Entertainer. Karen möchte mehr über Lenny heraus finden und lässt sich auch privat mit ihm ein. Beide schlafen miteinander. Nach dieser Liebesnacht verschwindet Lenny. Nun soll Karen das Buch auf Geheiß des Verlags schreiben. Karen beginnt mit Nachforschungen und stößt bei ihren Recherchen auf Ungereimtheiten. Gleichzeitig darf nicht herauskommen, dass Karen unter falschen Namen Informationen erhalten hat…
Das war wieder ein Film aus der Liste meines Bekannten, den ich noch nicht kannte. Die Erzählstruktur war anfangs ungewöhnlich und erst im Laufe des Films nachvollziehbar. Die Inszinierung fand ich trotzdem stark gewöhnungsbedürftig. Es wirkte manchmal gar nicht, dass einige der 70er Jahre-Szenen auch in dieser Zeit spielten. Der kanadisch-armenische Regisseur und seine vorigen und danach gedrehten Filme war(en) mir völlig unbekannt. Egoyan schrieb das recht gute Drehbuch mit dem Autor des Romans, Rupert Holmes. Die gemeinsamen Entertainer-Szenen in den 50er Jahren fand ich blöd und sehr peinlich. Es gab sehr viele Sex-Szenen, die ich überflüssig detailliert fand. Im letzten Drittel gab es sogar zwei Story-Twist. Die Darsteller waren alle gut aber nicht besonders. Alles andere, wie Kamera (bis auf zwei Szenen im letzten Drittel), Schnitt und Musik fand ich höchstens durchschnittlich; kaum erwähnenswert. Die Laufzeit von 103 Minuten fand ich angemessen. Das Bonusmaterial auf der DVD war mit 26 Minuten sehr umfangreich. Die “Deletet Scenes” erklärten einige Szenen im Film genauer. Manche davon hätte ich auch gerne im Film gesehen. (3 von 5 Punkte)
“Wahre Lügen” (Where the Truth Lies, CDN UK USA 2005) von Atom Egoyan.
Dirk Otto - 21:47:46 @ Film