06.08.2021
“…In dem Alter verlässt man sich auf seine Fantasie…” The Boss Baby (The Boss Baby, USA 2017) von Tom McGrath (Madagascar, 2005).
Der erwachsene Tim (Tobey Maguire) erzählt seine Geschichte: Der 7jährige Timothy Leslie „Tim“ Templeton (Miles Christopher Bakshi) lebt mit seinen Eltern Ted (Jimmy Kimmel) und Janice Templeton (Lisa Kudrow) zusammen und ist froh über diese Konstellation. Tim genießt es, Einzelkind zu sein, weil er von seinen Eltern sehr verwöhnt wird. Seine Mutter ist schwanger und Tim stellt sich vor, wo die Babys herkommen. Eines Tages erscheint ein Taxi und aus ihm entsteigt ein männliches Baby in einem Anzug und mit einer Aktentasche. Tims Eltern nehmen das Baby auf und verhätscheln es. Dadurch vernachlässigen sie ein wenig Tim. Seltsamer Weise hat das Kind keinen richtigen Namen. Dann bekommt Tim mit, dass das Boss Baby (Alec Baldwin) wie ein erwachsener Mann sprechen kann. Und das Boss Baby veranstaltet ein Meeting mit anderen Babys aus der Nachbarschaft, um Hundewelpen um die Beliebtheit auszustechen. Tim will beweisen, dass das Boss Baby sprechen kann und nimmt dessen Stimme auf einer Kassette auf. Es kommt zu einem kindgerechten spektakulären Kampf zwischen den beiden. Die Kassette wird zerstört. Später findet Tim heraus, dass das Boss Baby für die Firma “Baby Corp.” arbeitet und die Angestellten für immer Babys bleiben, so lange sie die spezielle Baby-Milch trinken. In der Firma will das Boss Baby befördert werden, dafür muss er seinen Auftrag ausführen. Tim beschließt, dem Boss Baby zu helfen. “…Aber nur damit ich dich loswerde…” beschließt der Junge. Gemeinsam schmieden sie einen Plan…
Ich hatte heute in meine Konvolutkiste gegriffen und wahllos diese BluRay ausgewählt. Bisher hatte ich nur den Trailer und ein paar YT-Rezensionen über diesen Dreamworks Animations-Film gesehen. Die erste Hälfte war sehr comichaft und beschrieb die Welt aus der Sicht eines 7jährigen Jungen, wenn die Familie Zuwachs bekommt und dieser Zuwachs ihn nicht mehr zum Mittelpunkt seiner Kindeswelt macht. Dadurch schien der Junge in dieser für ihn schlüssigen Fantasiewelt zu flüchten. Die Inszinierung war wirklich sehr gut und immer noch auf dem neusten Stand. Besonders gut waren die Stimmen ausgewählt. In der deutschen Version wurden zumeist die deutschen Originalsprecher der US-Schauspieler genutzt. Bis auf die Stimme vom Oberbösewicht Francis Francis (Steve Buscemi) “…Wir übernehmen die Weltherrschaft…”. Dieser wurde gesprochen von Tobias Lelle („Apu Nahasapemapetilón“ aus der Serie Die Simpsons.), was hier aber auch sehr gut passte. Klasse fand ich auch den Soundtrack von Hans Zimmer und die fremden Tracks, die für bestimmte Szenen verwendet wurde. So wurde z.B. aus Gustav Holst “Planeten” eine typische “Indiana Jones”-Szene nachgestellt. Es gab zahlreiche Verweise auf viele berühmte Filmszenen. Der Schnitt war auch sehr professionell und stammte von James Ryan. Ich folgte erst zweifelnd der Story von Michael McCullers (Austin Powers in Goldständer, 2002), der das Drehbuch nach dem Buch von Marla Frazee schrieb. Ab der Hälfte des Films wurde es dann richtig witzig, so dass ich mehrmals laut lachte. Zum Schluss gab es wieder die berühmte kitschige Dialog-Dramaturgie, wie bei all solchen Filmen und mit dem recht guten Ende hatte ich so nicht gerechnet, da ich wusste, dass es noch eine TV-Serie mit den Protagonisten gab. Besonders originell war das Ende zwar nicht aber ich fand die insgesamt 98 Minuten nicht langweilig. (3,5 von 5 Punkte)
The Boss Baby (The Boss Baby, USA 2017) von Tom McGrath
Dirk Otto - 15:57:28 @ Film