21.08.2021
Dieser Spielbericht enthält Meisterinformationen zu den offiziellen DSA-Abenteuern „T4 Die goldene Stadt“ & „A75 Feenflügel“. Weiterlesen auf eigene Gefahr.
Prolog: Ich bin kein großer Erzähler und tu euch die ganze Geschichte so erzählen, wie ich sie in Erinnerung habe. Aber nur einmal. Also Klappe halten und zuhören, Fragen könnt ihr später stellen. Also… ich aus dem Zelt mit Winterkleidung und Ausrüstung. Hunger, Durst, arschkalt. Das ganze Programm also. Dann ein Flimmern in der Luft, da… genau vor mir. Die Frau, die neulich Bartofix entführte und ihn nach wenigen Augenblicken wieder zurück brachte, stand vor mir. Sie sprach von Connars Schwester, Kajanis Zukunft und dem Sternenschwert oder so. Sie packte mich an den Händen und ich bin plötzlich in Punin. Ja genau das Punin in Almada. Heiß, wie in den Niederhöllen, sag ich euch. Diese blöde Sonne knallte mir genau auf dem Kopf und es war erst Vormittag. Die Trulla zeigte auf eine Taverne. „Zum Erkenbrandt“, glaube ich. Dann war sie wieder weg. Meine Waffen und Ausrüstung lagen neben mir. Ich ging mit Sack und Pack über die belebte Straße in Richtung Taverne. Da kamen zwei Frauen diese Straße herunter. Eine hatte einen Raben auf der Schulter und die andere sah genauso aus wie Connar mit Titten und Taille nur ohne Drei-Tage-Bart. Ich war höflich und stellte mich vor. Die Frauen auch. Valeria und Kajani. Hätte ich meinen Hut nicht an die Goblinfrau neulich verschachert, wäre er mir glatt herunter gefallen.
Wir tauschten uns kurz aus. Diese Wanderin zwischen den Welten hatte auch die beiden Frauen entführt und hierher nach Punin gebracht, erzählten sie. Beide sollten nach dem „Schwert der Sterne“ suchen, dem Vermächtnis von Erkenbrandt. Ich erinnerte mich, den Namen schon in der Roten Sichel gehört zu haben. Richtig, die Goblinfrau hatte ihn erwähnt; ich komme nur nicht mehr auf dem Zusammenhang. Wir gingen rein in die Taverne, die seinen Namen trug und an einem Tisch saß eine alte Frau. Zielstrebig gingen wir zu ihr. Ich überließ meinen beiden neuen Freundinnen erstmal das Reden. Die Frau hieß Luzimilla und ich meine, die sah aus, wie die Frau, die uns drei entführte. Nur Dekaden älter. Bei Menschen kann man das hohe Alter besonders gut sehen. Ich bestellte erst einmal etwas zu essen, Brot, Wurst, Käse und Wein. Ich lud die drei dazu ein, mit zu speisen.
Kajani kaufte den aktuellen Aventurischen Boten. 9. Praios 1037 BF stand darauf. Sie selbst sagte, sie kämen von 1036 und zuletzt waren sie an der Westküste. Ich sagte, es müsste der 5.oder 6. Rondra 1037 BF gewesen sein, als ich heute aufwachte. Heute ist also vor einem Monat. Mir brummte der Schädel vor lauter Nachdenken und viel zu warmer Luft. Luzimilla begann erstmal zu erzählen. Erkenbrandt war eine Legende und Krieger; und Gefolgsmann von Niobara, einer Nandus-Geweihten und berühmte Sternenguckerin. Ich dachte über eine Taverne mit meinem Namen nach. Und Bartofix als Gastsänger. Jedenfalls kamen noch ein Tulamide und ein Wüstenkrieger, also ein Novadi hinzu. Hatte die jüngere Luzimilla auch die beiden hierher gezaubert?
Später setzte sich eine hagere junge Frau namens Madalena Vascagni auch noch zu uns. Na gut, ich war satt und es war noch etwas Brot und Käse übrig. Die wollte aber nichts zu essen, sondern Hilfe. Sie erzählte vom Magier Sanssovino Sgirra, der mit einer Expedition in die Kohm (diese große Sandwüste, südlich des Yaquir) auszog, um die goldene Stadt zu finden. Magdalena packte ein Stück Pergament auf dem Tisch. Darauf standen eine Route und ein Rätsel. Sie enthüllte uns auch noch ein zweites Pergament mit alten Zelemja-Schriftzeichen und einer Übersetzung von der „Academia der Hohen Magie“. Leute vom Fach, also. Aber der Sinn dieser Zeichen erschloss uns nicht. Magdalena erwähnte den Namen Zoira von Arkis. Darauf wurde Kajani richtig wütend. Keine Ahnung warum. Uns wurden zwei Steckbriefe gezeigt. Die von Al’Rik von Dról und diese Zoira. Gesamtwert: 1499 Dukaten. Nicht schlecht. Davon kann ein Kopfgeldjäger ein ganzes Jahr sehr gut leben.
Am Nebentisch saß der Novadi Yali, den Magdalena bereits unter Vertrag genommen hatte. Er sollte uns durch die Wüste führen. Luzimilla vermutete das Sternenschwert und die Expedition des Magiers Sgirra in einem Zusammenhang. Dieses blöde Schwert schien für Valeria und Kajani sehr wichtig zu sein. Also musste ich mit. Die Vorbereitungen dauerten den ganzen Tag und ich tauschte meine Felle gegen weite Wüstenkleidung. Wir wurden eingewiesen, wie man Bidenhöcker reitet, ja genau Kamele halt. Es wurde reichlich Wasser mitgenommen und ab über den Yaquir in Richtung Wüste.
Ich habe die Tage und Nächte leider nicht mitgezählt; langweilig war es trotzdem nicht, denn der schwarze Rabe hatte mir mehrmals auf mein Wüstenumhang geschissen. Trotz meiner Drohung, ich würde ihn mit meiner Armbrust abknallen und genüsslich die Federn einzeln ausrupfen, wenn er das noch einmal machte. Das bedeutete Streit mit Valeria aber draufgeschissen. Nach vielen Tagen erreichten wir eine Oase. Wir füllten das verbrauchte Wasser auf und ab wieder in die Wüste. Unter der sengenden Sonne hatte ich mir beinahe meine Haut verbrannt. Ich dachte an Bartofix und sein Praiosblumenöl.
Wieder Tage später trafen wir auf zwei Novadis. Einer war verletzt. Und die beiden hatten gelogen, dass sich die Balken über Lorgolosch so bogen, dass dessen Tore sich wohl nie wieder richtig schließen ließen. He, das reimt sich. Egal. Die haben vorgegeben, dass sie zur Expedition von Sgirra gehörten. Aber das stimmte nicht. Yali fand heraus, dass sie und ihre Brüder eben diese Expedition überfallen hatten. Doch ein Hüne namens Shabob war dabei, der hatte ihren Überfall voraus gesehen und vereitelt. Wir behandelten die Novadis und überließen sie dann der Wüste. Später, in der Nacht gab es einen Überfall durch Wölfe. Blutgierige Biester. Mit einem wohlgezielten Schuss aus meiner Armbrust rettete ich Yali das Leben. Dann bekämpften wir die bissigen Fellknäuel, bis sie erschlagen waren oder flohen. Eigentlich wollt ich´s kurz machen. Jetzt nur das Wichtigste.
Es war der 28. Praios, als wir die Stelle erreichten, die im Rätsel beschrieben wurde. Eine dolchartige Felsformation. Ich hatte vorsichtshalber meine Armbrust gespannt und geladen. Kajani machte das, was im Rätsel stand; also in die Sonne gucken und warten, bis was passiert. Ihr müssen die Augen gebrannt haben vor Schmerz. Aber da sah Connars Schwester, wonach wir seit Wochen strebten. Die goldene Stadt. Sie ging darauf zu und wir anderen hinterher. Selbst der blöde Rabe flog plötzlich darauf zu.
Wir erreichten eine kleine Stadt mit wenigen aber imposanten großen Gebäuden, umringt von einer zerfallenen durchlässigen Mauer. Ich berührte die Mauer und… Sie war kalt wie ein Fels in Lorgoloschs Höhlen. Dann durchsuchten wir die Ruinen. Alles kaputt, geplündert und verlassen. Darunter ein Wohntempel, ein Observatorium mit Sternenbildern und einen zerstörten Glasdach. Im Innern 12 kauende Kamele. Ein wenig Nahrung und Ausrüstung. Die Expedition des Magiers war also schon hier.
Wir fanden ausgetrocknete Brunnen, Gruben, weitere Wohngebäude und zuletzt stiegen wir eine große Stufenpyramide von außen hinauf; ja, die anderen haben mir dabei geholfen. Oben angekommen erkannten wir eine Treppe, die nach unten, in die Dunkelheit führte. Ich hasse Treppen. Wir also runter. Eine Ebene tiefer finden wir helle Räume, keine Lichtquellen, nichts und niemand wirft Schatten. Unheimlich. Da in der Ecke stand eine Statue. Ein Wüstenkrieger in alter Tracht. Zu Stein erstarrt. Valeria schaute nach oben. Großer Fehler. Sie röchelte und verwandelte sich. Sie wurde zu Stein. Ihr blöder Rabe nicht, der war gar nicht mit runter, …glaube ich. Da sah ich ein goldenes Auge an der Decke. Das Licht pulsierte daraus. Ich legte meine Armbrust an und schoss einen Bolzen drauf. Das Auge zersprang. Valeria ist wieder da. Und auch der Wüstenkrieger erwachte aus seinem Schlaf.
Der Krieger war stinksauer, sprach nur Ur-Tulamydia. Ich kann nur das moderne Tulamydia. Aber mit Händen und Füßen ging es und ich tat ihn beruhigen. Es klappte. Jetzt ist er unser Freund und heißt Raschid. Alles gut. Er war seit Niobaras Zeit ein Gefolgsmann von Erkenbrandt, dem Helden und Abenteurer. Raschid wurde also vor über 500 Jahren geboren. Lange vor dem Erwachen Rastullahs. Er begleitet uns nun. Wir durchsuchten die Räume. Ein Labor. Irgendwo bleibt die Zeit stehen, denn da sind ein toter Echsenkrieger und eine Pflanze, die nicht verdorrt ist. Jemand pflückte sie. Soll `ne Einbeere sein. Mir egal, ich mag sie nicht. Dann ein Raum mit Farbspritzern an den Wänden und übergroßen Pinsel, selbst für einen Menschen.
Dann flimmerte wieder die Luft. Ich hatte nachgeladen und ziele drauf. Eine Frau erschien und winkte zu Kajani. Sie sagte, sie ist eine Abenteurerin namens Gylwana de la Salvia und an diesem Ort seit 832 BF gebunden. Sie sagte, so ‘n schlangenköpfiger Echsengott namens Shintre wurde in der Stufenpyramide verehrt. Die goldene Stadt befand sich damals, vor Äonen in einem Dschungel. Und in der Tiefe dieser Pyramide lauert etwas Böses. Na klar, was sonst.
Wir stiegen weiter runter und untersuchten die Räume auf allen Ebenen, fanden aber nichts Brauchbares. Wir sahen nur, dass durch Schächte und Spiegel, Sonnenlicht auf Kristalle an der Decke und damit die Bilder an den Wänden beleuchtet wurden. Die Bilder an den Wänden erzählten eine Geschichte; die der goldenen Stadt und was noch passieren wird. Ich habe da nicht hingeguckt, weil ich mit Angrosch eins war. Jemand erwähnte den Erzdämon Azaloth, der erscheinen wird. Soll er nur kommen, dachte ich mir, während ich durch die Kimme meiner Armbrust nach einem Ziel spähte.
Dann tiefer in der Pyramide hatten wir ein Spinnenproblem. Die vielen Kleinen waren kein so großes Problem. Ein magischer Flammenstrahl von der Magierin versengte die kleinen Achtbeiner. Mutter Spinne aber war drei Schritt groß, mit menschlichen Oberkörper und Tentakeln versehen. Das hatte ein bisschen länger gedauert. Doch wir erschlugen auch sie.
In der nächsten Ebene fanden wir dann zwei Personen, ein Mann und eine Frau die sich innig umschlungen küssten. Eine Frau mit ´ner Augenklappe und Connar Fuxfell. Ja, ich schwöre bei Angrosch. Ich habe einen älteren Connar gesehen, mit mehr Bart, als er heute hat und ich muss sagen, er stand ihm gut, dieser Bart. Und denk dran deine Schwester zu umarmen, wenn du sie wieder siehst, denn genau das tat dieser Connar. Seine Liebste mit der Augenklappe war die Nandus Geweihte Serpentea Barazza, wurde mir erzählt. Sie sagten: „Alles ist gekommen wie es sein soll. Ihr dürft nicht verzweifeln. Ihr müsst die richtigen Schlüsse ziehen und könnt jeder Zeit zurückkommen. Ihr dürft ihn nicht aufgeben.“ Schließlich verschwinden beide einfach wieder.
Wir kamen am unteren Ende der Pyramide an und gelangen in einen großen Raum. In den sandigen Boden waren brennende Fackeln gesteckt, die die Szenerie beleuchten. Eine riesige klaffende Spalte zerriss den Boden, neben ihr stand der Magier Sgirra. In seiner Hand befand sich ein rot-leuchtend- pulsierender Edelstein. Ich denk noch: Auftrag erfüllt. Doch was machte er? Mit einem tiefen Bariton sprach er in einer ihnen fremden Sprache eine Beschwörung, die keiner von uns verstand. Tentakeln und Spinnenbeine zeigten sich aus der Spalte. Große Ogerscheisse. ER ist das Böse, vor dem Gylwana uns gewarnt hat. Er will wieder eines dieser Ungeheuer aus der Tiefe beschwören. „Komm heraus und nimm was dir gehört.“ Waren die einzigen verständlichen Worte, die der Magier sprach.
Kurz vor der Spalte steckt ein Schwert im Boden, welchen in dem gleichen Licht und demselben Rhythmus pulsiert, wie der Edelstein. Doch der Magier war nicht alleine. Ein vierarmiger riesiger Kämpfer mit südländischem Aussehen stand auf der anderen Seite der Spalte. Dies konnte nur dieser Shabob sein. Der Mann, der eine ganze Räuberbande alleine vernichtet hatte. Der schnell wie ein Sandsturm mit seinen Säbeln herumwirbeln soll. Da erschien noch eine Magierin. Kajana und Valeria riefen ihren Namen: „Alena!“. Bei ihr war ein junger Diener. Jemand rief seinen Namen: „Matze!“ Verdammt ist das alles kompliziert. Wenn noch einer einen Namen ruft, kündige ich gleich hier auf der Stelle.
Nun geht alles ganz schnell. Alles passiert gleichzeitig. Alena greift aus der Ferne gezielt die Hand des Magiers an, in der sich der Kristall befindet. Sie trifft und er lässt ihn mit einem Schrei fallen. Sowohl Kristall, als auch Schwert leuchten und pulsieren deutlich weniger. Alena greift ihn weiter mit ihrem Flammenschwert an, Ich schieße mit meiner Armbrust auf ihn, Kajani hechtet zum Schwert, Matze steht ängstlich und schlotternd an der Seite seiner Herrin, sein Messer fest umklammert, bereit sie zu verteidigen. Shabob stürmt auf sie zu. Auch Valerias Angriff ist gegen den Magier gerichtet. Wo ist der blöde Rabe, wenn man ihn braucht? Warum stürzt er sich nicht auch todesmutig auf den Magier?
Doch dann, Valerias Angriff gegen den Magier war geglückt. Der Magier brach zusammen, Kajani zog das Schwert aus dem Boden und Shabob versenkte seine beiden Säbel in der Brust von Matze. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte der Diener seine Herrin an. Die Szene begann sich vor meinen Augen aufzulösen. Doch ich sehe noch wie Matzes Blick brach und den Weg in Borons Reich antritt. Valeria sank weinend auf die Knie. „Oh Matze. Nein!“ Was haben die beiden gemeinsam? Ach egal. Wie Welt um mich herum veränderte sich. Ich sehe schneebedeckte Gebirgsspitzen, rieche Tannenzapfen und Bartofix Rosenwasser.
Nun bin ich wieder zurück bei euch, bei den „Prügelknaben von Uhdenberg,“.
Die Geschichte geht weiter: Es musste der Morgen des 8. Rondra 1037 BF in der Roten Sichel sein, als Aurinosch, Sohn des Golumbosch seinen Kameraden erzählte, was er in den vergangenen Wochen in der Khomwüste erlebt hatte. Für die Anwesenden waren nur wenige Augenblicke vergangen. Der einzigen Beweis für Aurinoschs Geschichte waren seine, von der Khomsonne, gebräunte Haut, die Wüstenkleidung und der Tulamide, der neben dem Hügelzwerg stand. Raschid war mitgekommen und fror in der gebirgigen Morgensonne. Auch wenn Aurinoschs Geschichte unglaublich schien, glaubten seine Freunde ihn zumindest, dass er eine längere Reise angetreten war und von ihr zurück gekommen war, wie nur wenige Tage zuvor es Bartofix erlebt hatte. Doch alle Beteiligten waren vorsichtig angespannt.
Connar hatte sich gespannt die Geschichte seiner Schwester Kajani angehört und hatte Fragen nach ihr, die Aurinosch bereitwillig beantwortete. Es gab auch Nachfragen bezüglich der Steckbriefe von Al’Rik und Zoira. Der Gänseritter Travian vom Schwarztann erzählte dafür verkürzt die Geschichte in der Höhle, mit dem Waldläufer Connar Fuxfell und dem Traviageweihten Gänseholdt Weichdauenen, wie ihnen nach einer Liturgie das Schwert, welches Travian jetzt benutzt, „zugeflogen“ war. Der Kor-Geweihte Kangrosch v. Roteiche erzählte, wie sehr es ihn plagte, dass seine Familie alles verloren hatte, selbst den Adelstitel und er sich nach seiner Schwester Rondraja sehnte, die in der Roten Sichel mit Aurinoschs Vetter Pergamosch unterwegs war. Dies und die Treue an seinen Glauben hielten ihn aufrecht.
Die Helden beschlossen, Raschid mitzunehmen, der nichts dagegen hatte; war er doch fremd in dieser Welt. Weil Aurinosch all seine Felle gegen Wüstenkleidung eingetauscht hatte, teilten seine Kameraden ihre Felle und Wüstenkleidung mit ihm und Raschid. Nach einem kargen Frühstück baute die Gruppe das Lager ab und setzte die Reise durch das Gebirge fort. Einmal mehr mussten sie über einen reißenden Bach, der in den Rathil floss. Die einzige Möglichkeit der Überquerung war ein etwas breiterer Stamm einer Tanne, der zwischen den Felsen eingeklemmt war. Bartofix hatte besonders viel Angst, den Bach auf diese Weise zu überqueren. So zauberte der Magier Hagen BLÜTENDUFT nach Rosen, welches eine beruhigende Wirkung auf den Brilliantzwerg hatte. Ausgerechnet Hagen verlor kurz das Gleichgewicht, wurde aber von Kangrosch abgehalten, in den Bach zu fallen. Dank gemeinsamer Anstrengung und mit Hilfe von Seilen schaffte die Gruppe es dann, den Bach gefahrlos zu überqueren.
Die Gruppe folgte dann ein sich windenden Gebirgspfad, an derem Rand vereinzelnd kleine farbenprächtige Blüten wuchsen. Aurinosch sah sich die Blüten an, konnte sie aber nicht identifizieren. Selbst Connar wusste nichts Interessantes über diese kleine Blüten zu berichten. Bei einer Rast ging Raschid auf die Jagd und brachte einen erlegten Hasen mit. Kangrosch fragte nach Raschids Heimat. Der Tulamide berichtete, dass er aus Zorgan kam, einer Stadt an der Mündung des Barun-Ulahs am Perlenmeer. Er lebte zur Zeit Niobaras und war ein Freund von Erkenbrandt. Doch alle seine Freunde und Familie sollten jetzt lange tot sein. Die Bürde, die ein Reisender durch die Welten ertragen musste. Die Reise ging weiter und als die Sonne langsam die Bergspitzen berührte, suchte Connar einen passenden Lagerplatz. Man teilte die Rationen und Wachen ein und ruhte sich aus.
Die Nacht verging ohne weitere Erlebnisse und am 9. Rondra reiste die Gruppe weiter, immer tiefer in die Rote Sichel bis zum Abend. Es wurde erneut ein Lagerplatz ausgekundschaftet. So tief war selbst Connar nicht in das Gebirge vorgedrungen. Wieder wurden Essensrationen verteilt und Wachen eingeteilt. Auch diese Nacht war ereignislos. Am Morgen des 10. Rondra verspürten die Abenteurer eine eisig klare Luft. Aurinosch, der unter einer besonderen Kälteempfindlichkeit litt, hatte Schwierigkeiten, nicht zu erfrieren. So beschloss er, sich viel zu bewegen.
Sie kamen in ein Tal, welches Connar selbst nur von Erzählungen kannte. Das „Trogtal“ erstreckte sich, gesäumt von schneebedeckten Gipfeln und gewaltigen Gletscherfeldern, bis zum gebirgigen Horizont. Travian erzählte Kangrosch, dass er in einem Traum als Adler über genau diese Gegend geflogen war. Die Strahlen des Praiosmals glänzten auf dem Eis. Das sommerliche Schmelzwasser bildete vereinzelnd kleine Bächlein. An den Hängen sahen die Helden eine Gruppe von Steinböcken. Wahrscheinlich eine Familie. Nun mussten die Helden durch ein Geröllfeld marschieren. Sie gingen im Gänsemarsch zwischen der rechten und der linken Faust Mithridas, der Roten. Jener Gigantin die in langer Vorzeit gegen das Omegatherion kämpfte, hier fiel und seitdem als Gebirge ruhte.
Die Gletscher der östlichen und nördlichen Eisfelder vereinigten sich hier. Connar blickte in den Himmel und warnte seine Kameraden, dass ein Sturm aufkommen wird. Schon begann es zu regnen. Gänsehold lehnte seine Stirn gegen eine Felswand und zitierte eine alte Liturgie. Schon wich der Fels zurück und bildete eine Kuhle, die stetig größer wurde und schließlich soviel Platz bot, dass die ganze Gruppe in der neu erschaffenen Höhle Unterschlupf fand. Ein Traviawunder. Schnell stellten sich die Helden darunter und nutzten den Höhlenplatz aus, um ein Lager mit ihren Zelten zu errichten und das letzte Feuerholz für ein kräftiges wärmendes Feuer auszunutzen. Aurinosch setzte sich ganz dicht daran.
Es regnete den restlichen Tag und einen großen Teil der aufkommenden Nacht. Am Morgen des 11. Rondra brachen die Helden nach einem kargen kalten Frühstück auf. Hagen war an dem Morgen blasser als sonst. Nun hatten sie kein Feuerholz mehr. Im laufe des Tages erreichten die Helden den Beginn des „Storchenpass“, der einen Einblick ins „Bibertal“ bot und von brüchigen Schieferhängen übersäht war. Da erblickten die Helden einen Hang mit blühenden „Ifirnsblüten“, die normaler Weise nur im Hesindemond blühten. Inmitten des Hangs an einer Felswand hing ein Holzschild, auf das die Helden zugingen.
Die Helden erreichten das Holzschild und waren erstaunt. Es musste jenes Schild sein, welches Rondraja in Uhdenberg bei der Holzschnitzerin „Maryie Elfenkind“ in Auftrag gegeben hatte. Das Schild zeigte einen Storch, das Symboltier der Göttin des Ackerbaus und der Heilung, Peraine. Das Holzschild war ohne Nägel oder anderer Hilfsmittel an der Felswand angebracht. Die Helden waren sich sicher, dass Pergamosch diese Arbeit verrichtet hatte. Die Ifirnsblüten bildeten einen riesigen Rahmen um dieses Kunstwerk. In der Nähe befand sich ein Felsen mit eingesetzter Metallplatte, die schon vor sehr langer Zeit dort angebracht war. Hagen zauberte einen ODEM ARCARNUM und analysierte, dass die Metallplatte magisch war aber nicht gildenmagischen Ursprungs. Der Magier vermutete die Reste einer „elementarische Transmutation“. Die anderen Helden waren beeindruckt. Die Zeichen wiesen auf eine weitere Felswand im Geröll und eine Höhle. Im Inneren sollte nach Aurinosch und Hagens Deutung der Zeichen, sich ein Regenbogentor befinden.
Die Helden gingen auf den 3 Schritt breiten Höhleneingang zu, entzündeten mitgebrachte Laternen und Fackeln und betraten die natürlich aussehenden Höhle. Es handelte sich um eine eisbenetzte Höhle. Es war rutschig und sehr kalt. Die größeren Helden mussten die Köpfe einziehen, gingen immer tiefer hinein und kamen an eine leuchtenden Stelle, die von einer dünnen Eisschicht benetzt war. Mit Waffen und Werkzeug befreiten die Helden die leuchtende Wand von ihrer Eisschicht. Nun leuchtete die Wand in allen Regenbogenfarben in Lindenblattform. Hagen berührte die leuchtende Wand mit dem Ring, den der Magier seit dem „Hammerwerk der Bargelters“ bei sich trug. Hagens Arm drang immer tiefer in den farbenfroh leuchtenden Fels ein und er schien darunter nicht zu leiden. Schließlich verschwand darin sein ganzer Körper. Die Helden waren allesamt neugierig, welche Welt sich hinter dem Regenbogentor befand. So folgten Kangrosch, Travian, Connar, Bartofix, Raschid und Aurinosch.
Gemeinsam blickten die Holden in ein fruchtbares warmes Tal. Umringt vom hohen teils schneebedecktem Gebirge, wuchsen hier große Laub- und Tannenbäume. In der Ferne waren Wiesen und verschiedene farbige Gewächse zu sehen. Es flogen Vögel am Himmel. Die Helden hörten die Wipfel der Bäume sich sanft im Wind wiegen und irgendwo floss ein kleiner Bach. Da erblickten die Helden mehrere kleine handgroße humanoide Wesen mit verschiedenartigen Flügeln auf ihren Rücken, die auf sie zuflogen.
Epilog: Bartofix verliebte sich sofort in die Schönste der geflügelten kleinen Elfen.
[An dieser Stelle wurde der Spielabend beendet. Jeder Spieler erhielt 6 Abenteuerpunkte zur freien Verfügung für seinen Charakter und weitere 2 AP als spezielle Erfahrungen]
Danke an…
Aurinosch – Hügelzwerg – Dirk Otto
Bartofix – Brilliantzwerg – Christian II
Adeptus Hagen – Magier – Dirk
Kangrosch v. Roteiche – Kor Geweihter – Florian
Connar Fuxfell – Jäger – Ulf
Travian vom Schwarztann- Gänseritter – Smart
Gänseholdt Weichdauenen & Rashid & Spielleiter – Christian B.
Ein besonderer Dank geht an Susanne Friedrich (Susi) und Mika für die Spielprotokolle vom 16. Und 21.07.2021, ohne die der umfangreiche Prolog nicht möglich gewesen wäre.
(c) 2021 Dirk Otto
Dirk Otto - 16:01:17 @ DSA