17.10.2021
Eigentlich sollte das letzte Woche schon bei mir laufen. Mein Belmondo-Ranking, Platz 3: “…Rosa mit grünen Sternen…” Abenteuer in Rio (L’Homme de Rio, F I 1964) von Philippe de Broca (Cartouche, der Bandit)
Der französische Soldat Adrien Dufourquet (Jean-Paul Belmondo) hat acht Tage Urlaub, will seine Freundin Agnès Villermosa (Françoise Dorléac) in Paris besuchen und trifft mit dem Zug dort ein. Zeitgleich wird im Völkerkundemuseum eingebrochen und eine historische Tonstatuette gestohlen. Ein Museumswächte wird dabei getötet. Ein eher lustloser Kommissar (Daniel Ceccaldi) übernimmt den Fall. Prof. Norbert Catalan (Der Jean Servais) klärt dem Kommissar über die Umstände der mittlerweile drei Tonstatuetten, die zusammen gehören und deren Vorbesitzer auf. Agnès und Norbert kennen sich. Dann wird Agnès entführt. Zuvor wird scheinbar auch Norbert gezwungen, in ein Auto einzusteigen. Adrien folgt Agnès und den Entführern bis zum Flughafen und kann in ihrem Flugzeug mitfliegen. Agnès kann Adrien bei einer Gelegenheit nicht wieder erkennen, weil sie unter Drogen steht. Als das Flugzeug in Rio de Janeiro landet, kann Adrien den Sicherheitsleuten entkommen und macht sich mit dem Schuhputzer Sir Winston (Ubiracy De Oliveira) auf die turbolente Suche quer durch Rio, nach seiner Freundin, die er wieder findet und gelegentlich wieder entwischt.
Ein “Abenteuercocktail voller Witz und Action mit J.P.Belmondo” wird versprochen und der Film kann es halten, wenn auch meiner Meinung, ein wenig zu viel Slapstick darin ist. Dabei ist der Plot sehr simpel. Hauptsächlich geht es um die Verbindung von Adrien und Agnès, dem Schatz der Malteken zu finden, zu dem die drei Statuetten führen und um zahlreiche Verfolgungsjagden nach Manier von “James Bond”. Zum Schluss gibt es sogar ein wenig “Indiana Jones”-Fantasy. Eine großartige Inszinierung und das Drehbuch vom Regisseur und drei weiteren Drehbuchautoren sorgen für eine unterhaltsame temporeiche Schnitzeljagd per Motorrad, Auto, schwimmend, Wasserskier, Pferd, Hubschrauber, Fahrrad oder einfach zu Fuß quer durch Brasilien. Für die vielen bunten Bilder sorgte Edmond Séchan (Der Gendarm vom Broadway). Die zahlreichen Sprünge, Kletter- und Balanceakte in luftiger Höhe drehte Belmondo meistens selbst, ohne Stuntman. Der Schnitt- und Montagerhythmus von Françoise Javet (Die tollen Abenteuer des Monsieur L.) ist fantastisch gelungen. Die Musik von Georges Delerue (Die tollen Abenteuer des Monsieur L.), wenn sie mal kommt, passt sehr gut. Die 111 Minuten Laufzeit waren mir beim heutigen gucken leider ein wenig zu lang. Ansonsten stimmte alles. (4 von 5 Punkte)
Abenteuer in Rio (L’Homme de Rio, F I 1964) von Philippe de Broca
Dirk Otto - 21:55:27 @ Film