24.07.2021
„…Dick Laurent ist tot!…“ “Lost Highway” (USA F 1997) von David Lynch.
Der Jazz-Saxophonist Fred Madison (Bill Pullman) tritt in Clubs auf. Seine Spezialität sind besondere Saxophon-Solos am Ende seiner Show. Er und seine dunkelhaarige Ehefrau Renée Madison (Patricia Arquette) bekommen zwei VHS-Kassetten zugeschickt. Auf der Ersten wurde ihr Haus von außen gefilmt und auf der Zweiten Kassette ebenfalls ihr Haus und ihr Schlafzimmer mit ihnen beiden im Bett. Zwischendurch scheint Fred Tagträume und Halluzinationen von fremden Menschen zu haben. Die Eheleute Informieren die Polizei. Die ermittelnden Detectives können keine Einbruchsspuren sichern. Auf einer nächtlichen Party bei Freunden, wird Fred von einem mysteriösen fremden Mann in schwarzer Kleidung (Robert Blake) angesprochen. Dieser behauptet, zur gleichen Zeit in Fred´s Haus zu sein. Fred ruft zuhause an und kann mit dem Mann in Schwarz durch das Telefon sprechen. Dieser behauptet, von Fred in das Haus eingeladen worden zu sein. Fred und Renée fahren nach hause. Sie scheint angetrunken zu sein. Fred findet eine dritte Videokassette. Er bekommt wieder Tagträume und wandelt durch das Haus. Renée ruft nach ihm, bekommt aber keine Antwort. Dann schaut sich Fred den Inhalt der dritten Videokassette an. Darin sieht er im Video sich im Schlafzimmer und die zerstückelte Leiche seiner Frau Renée. Die Video-Bilder werden zur Wirklichkeit. Fred wird verhaftet, verhört und wegen Mordes an Renée, zum Tode verurteilt. Fred landet im Gefängnis. Er bekommt dort Kopfschmerzen und hat Schlafstörungen. Vom Gefängnisarzt Doctor Smordin (David Byrd) bekommt Fred Medikamente. In Visionen sieht er einen nächtlichen Highway, einen fremden Ort und einen jungen Mann. Als die Wärter an einem Morgen nicht Fred in seiner Zelle finden, sondern den jungen Mann, den vorbestraften Automechaniker Peter R. Dayton (Balthazar Getty), bleibt dem Gefängnisdirektor Captain Luneau (F. William Parker) nichts weiter übrig, als Peter freizulassen und in die Obhut seiner Eltern Bill Dayton (Gary Busey) und Candace Dayton (Lucy Butler) zu übergeben. Peter wird von nun an von der Polizei überwacht. Später im Film bekommt Pater Kopfschmerzen von einem Saxophon-Solo im Radio. Dann lernt er die Kundin Alice Wakefield kennen, die genau so aussieht wie Renée Madison, nur mit weissblonden Haaren…
Geschafft. Das war der letzte Film auf der Liste meines Bekannten, die ich für ihn besorgen sollte. Morgen bringe ich ihm alle DVDs vorbei. — Die Handlung des Films schien in zwei Teile aufgeteilt zu sein. Außerdem wurde der erste Teil nicht unbedingt chronologisch erzählt. Die Inszinierung war schlicht und die Story war besonders im ersten Teil sehr langsam erzählt. Der zweite Teil schien ein völlig anderer Film zu sein. Die Inszinierung war ebenfalls gut, etwas schneller erzählt und befasste sich viel mehr mit den Charakteren. Die Nebencharaktere, wie der Mercedesfahrer Mr. Eddy (Robert Loggia) oder Peters Chef Arnie (Richard Pryor) waren sehr gut ausgesucht. David Lynch schien mehr besondere Szenen im Auge zu haben, als eine gut erzählte Story. Lynch schrieb das Drebuch mit Barry Gifford (Wild at Heart, 1990). Das Zitat, was ich anfangs benutzte, wurde in den ersten Filmminuten über eine Gegensprechanlage gesprochen, dessen Empfänger der junge Mann Peter war. Die Kamera wurde, besonders im zweiten Teil, sehr effektiv von Peter Deming (Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt, 1987) eingesetzt. Um den guten Schnitt kümmerte sich Mary Sweeney (Two Knives, 2011). Die Filmmusik wurde von Trent Reznor produziert. Es wurden viele Popsongs benutzt; u.a. von David Bowie, Rammstein und Marilyn Manson. Sie passte, war aber nicht mein Geschmack. Die 130 Minuten Laufzeit war viel zu lang, um die 2 komplexen Geschichten miteinander zu verbinden. Nach 120 Minuten hätte der Film ruhig enden können aber es musste ja dem blöden Zuschauer noch erklärt werden, was die Polizei ermittelte und wie die Transformation funktionierte. Ich fühlte mich eher mäßig unterhalten. (2,5 von 5 Punkte)
“Lost Highway” (USA F 1997) von David Lynch.
Dirk Otto - 22:16:54 @ Film