14.10.2021
“…so ein schlechter Detektiv bist du eigentlich gar nicht…” Der große Trick (The big fix, USA 1978) von Jeremy Kagan (Zwei ausgekochte Gauner)
Der dürftige Privatdetektiv Moses Wine (Richard Dreyfuss), der in den späten 60er Jahren in der Gegen-Politik der Regierung an der “University of California” in Berkley aktiv war, muss seit drei Jahren Unterhalt an seine geschiedene Frau Suzanne (Bonnie Bedelia) und seinen beiden Kindern zahlen. Zu Halloween wird Moses von einer alten Freundin namens Lila (Susan Anspach) angesprochen, einen Job für den Wahlmanager Sam Sebastian (John Lithgow) des Gouverneur-Kandidaten Miles Hawthorne (John Cunningham), zu übernehmen. Es geht um den “Untergrund”-Aktivisten Howard Eppis (F. Murray Abraham), der sich mit einem manipulierten Foto auf Flugblättern in den Wahlkampf einzumischen scheint. Moses und Lila suchen in der Uni Professor Spitzler (Nicolas Coster) auf, weil beide denken, dass Spitzler noch alte Kontakte hat. Doch alle Spuren führen ins Leere. Moses erster richtiger Kontakt ist Mr. Johnson (Sidney Clute), der die Flugblätter gedruckt hat. Suzanne hat ihre Kinder Simon (Danny Gellis) und das ältere inzwischen im Wahlbüro abgeliefert, um sich Zeit nehmen zu können, sich zu verwirklichen. Moses will die Kinder bei seiner alten Tante Sonya (Rita Karin) in einem jüdischen Seniorenheim abgeben, doch die Bekannte will lieber mitgehen. So nutzt Moses in einem asiatischen Spielcasino seine Tante, um herauszufinden, wer für die Flugblätter bezahlt hat. Moses wird auf einem Asiaten an einem der Spieltische aufmerksam. Doch dieser Harold Pak Chung (James Wing Woo) kann entkommen. Moses will am Abend mit einer Flasche Alkohol Lila besuchen, um auf alte Zeiten anzustoßen. Doch er findet Lila in ihrer Wohnung erschossen vor. Später wird Moses verfolgt und liefert sich mit seinem VW-Käfer ein Straßenrennen mit einer Limousine. Zuhause repariert Moses seinen lädierten Revolver und forscht nach dem Kennzeichen der Limousine. Bei einer hispanolischen Wahlveranstaltung wird Moses überfallen…
Donnerstag-Abend, Zeit für einen weiteren Griff in meine DVD-Konvolut-Kiste. Ich kannte den Film zuvor nicht. Mir hatte der Film nur mäßig gefallen. Das lag vor allem am Plot und an der deutschen Synchronisation. Im Grunde ging es um einen 100 Dollar-Privatdetektiv, der private Probleme hat und in einen komplexen politischen Fall hineingezogen wird. Dreyfuss Stammsprecher hatte wohl Urlaub und wurde von Lutz Mackensy übernommen, der eigentlich passte; mir wäre hier aber “Norbert Gescher”, den ich seit “Die Nacht hat viele Augen” kenne, lieber gewesen. Der Film spielte in der “Jimmy Carter”-Zeit, die voller politischer Ereignisse war. Das Drehbuch von Roger L. Simon war voll von entsprechenden Anspielungen. Die Auflösung des Falls beinhaltete einen kleinen Twist. Richtig Fahrt nahm der Film ab der Hälfte auf, als Moses z.B. mit Hilfe seiner Kinder, die seine Frau wieder bei ihm ablieferte oder mit Hilfe des Cluedo-Brettspiel versuchte, den Fall zu rekonstruieren. Dreyfuss Leistung in dem Film war klasse. Z.B. hatte Moses einen Gips an seiner rechten Hand. Jedesmal, wenn Moses auf seiner angebrochenen Hand angesprochen wurde, erzählt er denen eine andere Geschichte. Und wenn er mit den Kindern spielte, war er richtig gut. Cool fand ich auch seinen goldfarbenen offenen 69er VW-Käfer. Die Musik von Bill Conti (Rocky) fand ich auch richtig gut; besonders am Anfang, im Finale und in den End-Credits. Die Kamera von Frank Stanley (Dirty Harry 2) und der Schnitt von Patrick Kennedy (Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug) war in den Actionszenen und im Finale recht gut. Die *FSK16* fand ich ein wenig übertrieben; FSK12 wäre passend. Die 103 Minuten Laufzeit waren am Anfang sehr lahm, passten aber in das Gesamtkonzept. (2,5 von 5 Punkte)
Der große Trick (The big fix, USA 1978) von Jeremy Kagan
Dirk Otto - 22:40:33 @ Film