12.12.2021
Sonntag-Nachmittag, Zeit für Horrorfilm nach einem Stephen King-Roman: “…Du hast gute Chancen herauszufinden, wie sich ein Steak in der Mikrowelle fühlt…” Der Feuerteufel (Firestarter, USA 1984) von Mark L. Lester (Die Klasse von 1984, 1984).
Der junge Mann Andrew McGee (David Keith) und seine kleine Tochter Charlie (Drew Barrymore) werden von Agenten von “Das Institut” gejagt. Im Rückblick wird kurz gezeigt, dass Andrew als Student mit der Studentin Vicky (Heather Locklear) sich einem medizinischen Experiment unterzogen haben, um Geld zu verdienen. Kurz darauf kann Vicky die Gedanken von Menschen lesen. In der Gegenwart ist Andrew in der Lage, durch Augenkontakt, Menschen zu beeinflussen. Charlie ist die Tochte von beiden und in der Lage, durch Gedanken Feuer zu erzeugen (”Pyrokinese” wird das im Film genannt). Im Flughafen setzt Charlie versehentlich einen Soldaten in Brand. Wieder in einer Rückblende findet Andrew seine Ehefrau Vicky tot vor. Charlie sollte von Agenten von “Das Institut” entführt werden. Andrew gelingt es, die beiden Agenten mit seinen Kräften unschädlich zu machen und kann mit Charlie fliehen. Gleichzeitig soll Charlie lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren. In “Das Institut” diskutieren der Leiter dieses Instituts, Captain Hollister (Martin Sheen) mit dem Killer John Rainbird (George C. Scott) und dem wissenschtlichen Leiter Dr. Joseph Wanless (Freddie Jones), was man mit Charlie machen soll, wenn man sie findet. Hollister will Charlie als Waffe benutzen und Wanless sieht in dem Mädchen eine Gefahr, die die Welt zerstören könnte. Andrew und Charlie finden Unterschlupf beim Farmerpaar Manders (Louise Fletcher und Art Carney). Doch die Agenten sind ihnen auf der Spur. Als die Agenten die Flüchtenden verhaften wollen, wendet Charlie ihre Kräfte an. Sie tötet einige Agenten und zerstört ihre Autos. Dann suchen beide Unterschlupf im Haus von Andrews Vater. Doch schon ist Rainbird, der zuvor Wanless getötet hat, ihnen auf der Spur…
Ich hatte den Film 1988 erstmals auf VHS gesehen. Damals war ich 18 Jahre alt und habe bei meinem ersten Videothekenbesuch eine ganze Reihe von Stephen King - Verfilmungen gesehen, die ich mir nach und nach ausleihte. Die Filme unterschieden sich sehr voneinander. Mir fiel damals auf, dass Drew Barrymore nicht nur in diesem Film mitspielte, sondern auch in Stephen Kings “Katzenauge, 1985”. So kann ich mich daran erinnern, dass ich mir beide Filme damals gemeinsam auslieh. Ich fand beide Filme damals recht gut. Heute stand mir die DVD und die Blu-ray des Films zur Verfügung. Ich schaute mir zuerst die 110 Minuten lange DVD-Version an. Während ich diesen Text schreibe, läuft die 4 Minuten längere Blu-ray. Hier erst fiel mir auf, dass im Haus der McGee’s in jeden Raum Feuerlöscher angebracht waren. Genau wie im Roman. Inhaltlich, fiel mir auf, wurde nichts verändert. Nur manche Szenen dauerten etwas länger. Das galt für einen Fahrrad fahrenden Martin Sheen und der Finalkampf in “Das Institut”, welches im Roman “Die Firma” genannt wurde. Die Inszinierung war typisch für Filme der 80er Jahren. Die Action und Explosionen waren für damalige Verhältnisse recht spektakulär. Die ganze “Show” fand anfangs recht subtil durch die Schauspieler, Kameraeinstellungen und praktische, wie pyrotechnische und optische Effekte statt. Die Szenen im Pferdestall waren von Giuseppe Ruzzolini (Plattfuß räumt auf, 1975) großartig gefilmt. Ich fand es klasse, wie George C. Scott´s Charakter mit Charlie zusammenspielte, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Auch Drews Haltung und Blick, fand ich gut, wenn sie ihre Kräfte einsetzte. Martin Sheen als ehrgeiziger Direktor war sehr gut ausgesucht. Auch Moses Gunn als Dr. Pynchot im Institut, fand ich sehr gut. Ich hatte erst nach diesem Film den Roman gelesen und deren Gesichter vor meinem geistigen Auge. Das machte den Roman doppelt so gut, wie den Film, da die Verfilmung beinahe 1:1 umgesetzt wurde. Das Drehbuch von Stanley Mann (Die Nadel, 1981) war entsprechend gut. Einzig die Feuerbälle auf Dr. Pynchot und einige Agenten fand ich “Over the Top”. Das Finale erinnerte ein bisschen an “Carrie – Des Satans jüngste Tochter, 1976”. Sehr gut fand ich die deutsche Synchro. So hatte Martin Sheen seinen Stammsprecher “Lothar Blumhagen”. George C. Scott wurde vom großartigen “Arnold Marquis” gesprochen und passte hervorragend. “Caroline Ruprecht” sprach seit “E.T. – Der Außerirdische, 1982” für Drew Barrymore. Mir fiel heute auf, dass ihr Stimme anfangs sehr “quiekte”, es sich im laufe des Films aber besserte. Ich fand den Film heute noch genauso gut, wie damals. Die Musik von Tangerine Dream und Pino Donaggio (Keiner haut wie Don Camillo, 1983) passte hier sehr gut. (4 von 5 Punkte) 😎
Update: In der Wikipedia fand ich eben den Eintrag, dass es eine Fortsetzung gibt: “Feuerteufel - Die Rückkehr” (2002) von Robert Iscove. Mit Marguerite Moreau. Ich glaube, den gucke ich mir nicht an. 🤨
Der Feuerteufel (Firestarter, USA 1984) von Mark L. Lester
Dirk Otto - 18:44:20 @ Film