09.01.2022
Sonntag-Nachmittag, Zeit für einen Musikfilm: “…Steh auf und kämpf bis der Gong ertönt…” Carmen Jones (Carmen Jones, USA 1954) von Otto Preminger
Wohl während des zweiten Weltkriegs: Die dunkelhäutige Cindy Lou (Olga James) besucht auf einem US-Stützpunkt, im Süden der USA, auf dem hauptsächlich dunkelhäutige Sodatan und Zivilisten angestellt sind, ihren Freund Corporal Joe (Harry Belafonte). Dieser will Offizier und Flieger werden. In der Kantine buhlt die gutaussehende Angestellte Carmen Jones darum, dass gutaussehende große Soldaten sie ausführen sollen. Besonders abgesehen hat sie es auf Corporal Joe. Dieser verlobt sich mit Cindy und will zum Kommandanten, um in seinem 24-Stunden-Urlaub sich mit Cindy zu verheiraten. In einem Gebäude streitet sich gleichzeitig Carmen mit einer anderen Arbeiterin und beschädigt dabei Fallschirme. Vom Sergeant Brown (Brock Peters ) wird Joe beauftragt, Carmen mit einem Jeep zu einem Richter in die nächste Stadt zu bringen, um dort bestraft zu werden, denn den Streitkräften ist es nicht gestattet, Zivilisten abzuurteilen. Ohne Cindys Wissen muss Joe aufbrechen. Inzwischen macht sich der Sergeant an Cindy heran. Unterwegs versucht Carmen zu fliehen. Joe fängt Carmen wieder ein und fesselt sie. Mit dem Jeep erleiden beide einen Unfall. Carmen führt den leichtgläubigen Joe in ihr Heimatdorf. Ein Omen kündet Unglück über Carmens Haus an. Sie verführt Joe. Danach flüchtet sie und hinterlässt ihm einen Abschiedsbrief. Dann wird Joe verhaftet und landet in einem Militärgefängnis, wegen Befehlsverweigerung. Ein Monat vergeht und in Carmens Dorf trifft der prominente Boxer Husky Miller ein, der sich über seinen Manager Rum Daniels (Roy Glenn) bemüht, Carmen nach Chicago einzuladen, die aber wartet auf Joe. Dann trifft Joe endlich ein…
Ein Griff in meine Konvolutkiste holte diese DVD hervor. Den Film hatte ich zuvor noch nie gesehen. Gleich zu Anfang wurde ich mit der berühmten Overtüre “Carmen” von Georges Bizet überrascht. Dieser Musik-Film war in Handlung und Songs eine gelungene, moderne filmische Umsetzung der Oper “Carmen” von Georges Bizet. Der Film war allesamt mit dunkelhäutigen Schauspielern besetzt, was der Atmosphäre keineswegs schadete. Im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl, einen ganz eigenen Mikrokosmos zu sehen und zu hören. Die deutsche Synchro fand ich gut, gesungen wurde auf englisch. Die Oper Carmen hatte ich mal in Auszügen früher im Fernsehen gesehen. Wir hatten als Schüler dieses Stück sogar einmal im Lübecker Theater gesehen und gehört. Leider hatte ich am Inhalt keine große Erinnerung mehr. So faszinierte mich dieser Film mit der zum Teil schwungvollen Musik sehr. Die Inszinierung fand ich klasse. Die Bilder mit den bunten Kleidern, ab der Hälfte des Films, waren wunderbar im CINEMASCOPE-Format eingefangen. Die Schauspieler waren alle wunderbar besetzt und ihre Gesangskünste sogar großartig. Am besten fand ich Joe Adams und seine Einführung mit der genialen berühmten Arie “Chanson du Toréador” (ich kannte das als “Auf in den Kampf, Torero”.). Ich hatte 100 Minuten viel Spaß mit dem Film, der zum Schluss stark abflaute.
(3,5 von 5 Punkte) 🤓
Carmen Jones (Carmen Jones, USA 1954) von Otto Preminger
Dirk Otto - 19:07:31 @ Film