27.03.2022

CONTAGION - Nichts verbreitet sich schneller als Angst (USA 2011) von Steven Soderbergh

“…Irgendwo auf der Welt traf das falsche Schwein auf die falsche Fledermaus…” Ich schaute gerade “CONTAGION - Nichts verbreitet sich schneller als Angst” (USA 2011) von Steven Soderbergh.

Der Film beginnt mit Tag 2: Ein unbekannter Virus verbreitet sich aus Hongkong über die ganze Welt. Wir sehen zu Beginn Leute, die sich treffen, in den nächsten Tagen Dinge berühren, sich an den Kopf fassen und sich oder andere Leute infizieren. Die Presse schaltet sich ein und fragt, was können wir berichten ohne Panik zu verbreiten. Ein übereifriger Blogger bekommt Unterstützung von einer suspekten Person. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird vom Militär und der CIA unterstützt. Ein Vater (Matt Damon) will seine kürzlich verstorbene Frau und Sohn begraben und darf es nicht. Die Nachricht wird verbreitet, es handelt sich um eine Grippe. Patienten stürmen Apotheken und ein Krankenhaus, nach der Veröffentlichung durch die Medien und verlangen entsprechende Medikamente und Behandlung. Quarantäneeinrichtungen werden eingerichtet. Kommunen fragen, wer das alles bezahlen soll. Ärzte versuchen mittels Videoaufnahmen den Weg des Virus zurück zu verfolgen. Nun werden Flughäfen und jeder Fernverkehr geschlossen, Trucks von der Straße geholt. Der Secret Service versteckt den US-Präsidenten. Die Regierung will alles geheimhalten, weil sie Panik verhindern will. Die Tochter eines Arztes (Laurence Fishburne) bei der WHO wird von ihrem Vater gewarnt. Diese telefoniert mit einer Freundin. “Ich werde dir jetzt etwas sagen und du wirst es nicht weiter erzählen.” Es kommt zu Hamsterkäufen und Plünderungen. Das Militär wird eingesetzt. Massengräber entstehen…

Ich griff heute wahllos in meinem Karton mit der erworbenen DVD-Sammlung. Ich kannte den Film bislang nicht. Und eigentlich wollte ich heute nicht darüber schreiben. Doch ich fand die vielen guten Zitate in dem Film sehr hilfreich. Das war ein Katastrophenthriller mit Starbesetzung. Und ich fand ihn sogar gut und recht realistisch, wenn auch stark gekürzt, insziniert. Natürlich kennt man vieles aus der Wirklichkeit seit 2019. “Um sich mit der Angst anstecken zu lassen, reicht der Kontakt mit einem Gerücht.” Bisher kannte ich nur einen Film dieser Art; “Outbreak – Lautlose Killer” (USA 1995) und darin betraf es nur eine Kleinstadt. Hier versuchte man zumindest das Virus nicht über die ganze Welt verströmen zu lassen, was uns 2019 nicht gelungen war. Spannend insziniert war tatsächlich die Verbreitung der Angst. Die Leute waren uneinsichtig in jeder Art. Sogar der Vater, der seine einzige Tochter beschützen will, musste ihren Freund vertreiben und bewaffnete sich. Eine Ärztin entwickelte einen Impfstoff; anstatt ihn an Äffchen zu testen, verabreicht sie es sich selbst. Die Behörden beschleunigten die Zulassung des nun staatlich gefördertem Impfstoff, dank der angeblichen Wirksamkeit. Die Rolle, die der Blogger in dem Film spielte, war 2011 vielleicht übertrieben aber heute erinnert er mich leicht an Blogger, die ich von Twitter oder youtube kenne. Albern fand ich das Auslosungsverfahren, wer den ersten Impfstoff bekam. Matt Damons Rolle fand ich nur durchschnittlich gut, denn er war gezwunden, einen leicht naiven Vater zu spielen. “Nicht mehr lange, dann ist alles ganz normal.” Gut fand ich an dem Film, dass die Story nicht zu spektakulär war, sondern in vielen Dingen auf dem Boden blieb. Der Nebenplot mit der Entführung einer Asisstentin der WHO, fand ich zum Ende passend, vor allem ihre Reaktion. Bei der Art der Einnahme des Impfstoffes als Nasenspray, musste ich kurz lachen. (3 von 5 Punkte)

Als Bonusmaterial war ein kurzer Clip vorhanden, der erklärte, wie sich ein Virus über die Welt verbreitete, mutierte und ähnlich wie die Spanische Grippe 1918 (davon wurde auch im Film berichtet), wie man sich “richtig” informiert und durch 4 wichtige Dinge bekämpft werden kann: Hände waschen, impfen, Abstand, Vorräte anlegen. …Na vielen Dank dafür. 🧐

SPOILER: Der Film endete mit Tag 1: Eine Fledermaus, deren Heimat-Biotop gerodet wird, findet Zuflucht in einem Schweinestall. Die Bilder zeigen die Personen, die als erstes krank wurden.

CONTAGION - Nichts verbreitet sich schneller als Angst (USA 2011) von Steven Soderbergh